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Nutznießer des Nationalsozialismus nach 1945. Vermögenskontrolle und materielle Entnazifizierung in Hamburg und München

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411804355
 
Wir beantragen die Verlängerung des laufenden DFG-Projektes um 9 Monate. Das Projekt erforscht den Umgang mit dem Privat- und Unternehmensvermögen NS-belasteter Funktionseliten von Mai 1945 bis Ende der 1950er Jahre. Aufgrund ihrer verantwortlichen Position im NS-Herrschaftssystem zählten die ehemaligen Funktionseliten zu dem Personenkreis, bei dem die Alliierten unmittelbar nach Kriegsende eine Vermögenskontrolle anordneten. Betroffen waren alle politischen Leiter der NSDAP vom Ortsgruppenleiter aufwärts, führende Funktionäre der Nebenorganisationen und Gliederungen sowie alle Angehörige der Gestapo und Sicherheitspolizei, aber auch höhere Beamte, Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder von Industrieunternehmen und Banken. In dem Projekt wird untersucht, inwiefern sich NS-Belastungen und NS-Hinterlassenschaften auf die Nachkriegsbiographien der betroffenen Personen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft materiell auswirkten. Da der Zeitraum von 1945 bis 1949 für die Vermögensverteilung in der Bundesrepublik als „von entscheidender Bedeutung“ gilt, soll vor allem die Nachkriegszeit im Zentrum der Studie stehen. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich aufgrund andauernder Auseinandersetzungen um vermögensrechtliche Aspekte jedoch bis zum Ende der 1950er Jahre. Ziel ist es, aus dem Verlauf und den Auswirkungen der Vermögenskontrolle und der materiellen Entnazifizierung Schlussfolgerungen für die Dynamiken der soziökonomischen Transformation lokaler Eliten im Übergang vom Nationalsozialismus zur Demokratie zu ziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Frank Bajohr
 
 

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