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Geographien im Ausbau von (Klein-) Wasserkraft in ausgwählten transnationalen Einzugsgebieten Chinas (Yunnan und Xinjiang). Eine vergleichende Analyse auf Basis des Wasser-Energie-Umwelt Nexus.

Antragsteller Dr. Thomas Hennig
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 412091045
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des DFG-Projekts war die Untersuchung von Implikationen, Interaktionen und Zielkonflikten im Zusammenhang von Chinas rasantem Ausbau der Wasserkraft, insbesondere von mittleren und kleineren Projekten (1-50MW) die wissenschaftlich bisher nur unzureichend untersucht worden. Der Schwerpunkt lag dabei auf transnationalen Einzugsgebieten und ausgewählten Wechselwirkungen innerhalb des Nexus Wasser-Energie-Umwelt. Das Projekt war in fünf Teilziele gegliedert. Das DFG-Projekt war fast von Beginn an durch die Corona-Pandemie geprägt, die meisten Geländearbeiten in China konnten dadurch leider nicht stattfinden. Das bedeutete inhaltlich, dass das Projektdesign neu gewichtet werden musste. Aus dem ursprünglichen Teilziel einer Erfassung der existierenden Wasserkraftwerke in Yunnan und Xinjiang ist, mit Fortschreiten der Pandemie, der neue Projektschwerpunkt entstanden, der Aufbau einer bisher beispiellosen globalen Datenbank und Geovisualisierung zum Thema Wasserkraftwerke und Staudämme, der WIHDR (World Index on Hydropower, Dams and Reservoirs). Der WIHDR ist weltweit einzigartig und aufgrund seiner Systematik, umfassenden multiparametrischen Datenaufnahme sowie einer exakten und verlässlichen Verortung/ Georeferenzierung von großem wissenschaftlichem als auch politischem und zivilgesellschaftlichem Interesse. Der WIHDR unterscheidet sich in seinem Ansatz von allen anderen bisherigen globalen Datenbanken zum Thema. In der Basisversion wurden weltweit fast 9400 existierende Wasserkraftwerke (≥10MW) erfasst, sowie weitere 500 im Bau befindliche; fast ein Viertel davon befindet sind in der VR China. Alle bisherigen Datenbanken zusammen (inkl. die den wissenschaftlichen Diskurs bestimmenden GRanD, FhReD und GPPD), weisen weniger als die Hälfte der Objekte auf und diese sind zudem häufig falsch (in Lokalisierung und Attributen). WIHDR erlaubt dagegen erstmals seriöse Vergleiche zwischen Regionen (Einzugsgebiete und Länder). Zusätzlich wurde in ausgewählten Modellregionen Europas und Asiens getestet, inwieweit der WIHDR systematisch und verlässlich erweitert werden kann. Dabei konnte aufgezeigt werden, dass dies möglich ist für (i) existierende Kleinwasserkraftwerke (1-9,9MW); (ii) existierende Großstaudämme auf Grundlage der ICOLD-Kriterien (inkl. große Barrieren zur Flussumleitung bzw. Kanalbewässerung); sowie (iii) zukünftige Wasserkraftwerke (≥10MW) und diesbezügliche Staudämme. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass alle aktuellen Datenbanken zusammen (wie in Global-DamWatch aufbereitet) nur einen kleinen Teil der WIHDR-Objekte abdecken; für Yunnan sind es lediglich 7,9%. Die genaue Lokalisierung als auch die erfassten Attribute des WIHDR sind aber für viele aktuelle Fragestellungen relevant, z.B. Fragmentierung von Flüssen, transnationale Wasserkonflikte, GLOF/LLOF im Kontext des Klimawandels, Wasser-Energie-Ernährungs-Nexus. Der quantitativ und qualitativ neuartige WIHDR verhindert weitere Fehlinterpretationen zur globalen Wasserinfrastruktur.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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