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Aggregation von Präferenzen über Lotterien in Abwesenheit von erwartetem Nutzen
Antragsteller
Professor Dr. Florian Brandl
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Mathematik
Mathematik
Förderung
Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 412109921
Zahlreiche Fragen von ökonomischem Interesse beschäftigen sich mit der Aggregation von Präferenzen mehrerer Agenten, wie beispielsweise ein Komitee das aus mehreren Bewerbern für eine Stelle auswählt, ein Parlament das über die Aufteilung eines Budgets auf verschiedene Ressorts entscheidet oder eine Gemeinde die Schüler auf Schulen verteilt basierend auf den Präferenzen der Schüler. Sozialwahltheorie und dessen Teilgebiet Matchingtheorie sind die ökonomischen Disziplinen die sich auf formaler Ebene mit der Aggregation on Präferenzen, und insbesondere mit Verfahren zur Präferenzaggregation, beschäftigen. Bei vielen Anwendungen umfasst die Menge der möglichen Ergebnisse Lotterien, also Wahrscheinlichkeitsverteilungen, über eine Menge von deterministischen Alternativen. Neben anderen Vorteilen erlauben Lotterien Fairness unter den Agenten zu gewährleisten, wie zum Beispiel bei der Verteilung von Schülern auf Schulen. Ein Grossteil der Literatur zur Aggregation von Präferenzen über Lotterien nimmt an, dass Präferenzen auf erwartetem Nutzen basieren, das heisst dass die Agenten jeder deterministischen Alternative einen Nutzen zuordnen und Lotterien mit höherem erwarteten Nutzen bevorzugen. Die Entscheidungstheorie liefert allerdings Belege dafür, dass menschliche Entscheidungsträger diese Annahme über Präferenzen systematisch verletzen und schlägt zahlreiche alternative Präferenzmodelle vor. Das Ziel dieses Projektes ist es die Aggregation von Präferenzen über Lotterien zur untersuchen, wenn diese nicht auf erwartetem Nutzen basieren. Insbesondere sollen Mechanismen zur Präferenzaggregation konstruiert werden, die normativ ansprechenden Forderungen, wie zum Beispiel Fairness unter den Agenten, Konsistenz über verschiedene Entscheidungen hinweg oder Resistenz gegenüber strategischer Präferenzabgabe, genügen. Der verfolgte Ansatz basiert auf formalen Überlegungen, das heisst Aussagen werden mit Hilfe mathematischer Methoden bewiesen oder widerlegt.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Fuhito Kojima, Ph.D.