Detailseite
Projekt Druckansicht

Quantitative Magnetresonanztomographie als Schlüsseltechnologie in den Lebenswissenschaften

Fachliche Zuordnung Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Förderung Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 412741675
 
Die Biophysik komplexer lebender Gewebe stellt den Schlüssel zum Verständnis pathophysiologischer Prozesse dar und ermöglicht neue Ansätze zur Diagnose, Verlaufskontrolle und Heilung von Krankheiten. Unter den medizinischen Bildgebungsmethoden zur Aufnahme biophysikalischer Gewebesparameter nehmen Magnetresonanz-(MR) Techniken eine Sonderstellung ein, da sie gleichermaßen zur Beantwortung klinisch-diagnostischer wie grundlagenwissenschaftlicher Fragestellungen eingesetzt werden können. MR-Tomographie (MRT) und -Spektroskopie bieten eine einzigartig breitgefächerte Methodik zur Erforschung molekularer Mechanismen und biophysikalischer Zusammenhänge in lebenden Geweben. Allerdings wird die MRT in der radiologischen Routine vorwiegend als nicht-quantitative Methode zur visuellen Analyse morphologischer Organveränderungen eingesetzt. Dadurch ergeben sich grundsätzliche Problemstellungen hinsichtlich langer Ausbildungszeiten, unsicherer Diagnosestellungen sowie limitierter Vergleichbarkeit von MRT-Bildern in Verlaufsuntersuchungen oder multizentrischen Studien. Vor diesem Hintergrund soll die geplante Nachwuchsakademie Medizintechnik (NAMT) den wissenschaftlichen Nachwuchs im Arbeitsfeld der MRT für universelle, physikalisch fundierte und quantifizierbare Kenngrößen sensibilisieren und dazu beitragen, herausragende junge Wissenschaftlerinnen in den naturwissenschaftlichtechnischen Fächern und den Lebenswissenschaften für die Weiterentwicklung der quantitativen MRT als Schlüsseltechnologie zur Identifizierung und Validierung konstitutiver und systemunabhängiger Parameter und Gewebeeigenschaften für Grundlagenforschung, Diagnostik und Therapieansätze zu gewinnen. Die NAMT soll es damit Nachwuchswissenschaftlerinnen ermöglichen, frühzeitig in ihrer Laufbahn ein eigenständiges und unabhängiges Forschungsprofil zu entwickeln und über den Kontakt zu ausgewiesenen Experten aus Wissenschaft und Industrie, Verbindungen zu Forschungsnetzwerken und etablierten Forschungseinrichtungen der Medizintechnik im In- und Ausland aufzubauen. Dazu ist ein interdisziplinärer Austausch zwischen Spezialisten aus den Naturwissenschaften, der Mathematik, Informatik und Medizin geplant, insbesondere zur Zusammenführung und Vernetzung forschender Ärztinnen mit grundlagenorientierten Wissenschaftlerinnen. Um die Lernphase junger Wissenschaftlerinnen zur erfolgreichen Drittmitteleinwerbung abzukürzen, werden in das Programm der Akademie ein praxisnahes Training zur Antragstellung auf Forschungsförderung integriert sowie Informationen über Forschungsförderinstrumente und zum Projektmanagement angeboten. Entsprechend richtet sich die Veranstaltung schwerpunktmäßig an Doktorandinnen in der Endphase ihrer Promotion bzw. an junge Wissenschaftlerinnen nach Abschluss ihrer Promotion.
DFG-Verfahren Nachwuchsakademien
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung