Detailseite
Projekt Druckansicht

Präpositionen und ihre Grammatik im Maltesischen

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 412858441
 
Das Projekt hat zum Ziel, das System der maltesischen Präpositionen umfassend zu beschreiben. In der einschlägigen Literatur zum Maltesischen stehen Präpositionen normalerweise nicht im Fokus. Daher ist bislang über viele Aspekte ihrer Grammatik und Funktionen relativ wenig bekannt. Über den Umfang des Präpositionalinventars besteht unter den Fachleuten keine Einigkeit. Die Vorschläge in der Literatur reichen von 17 bis zu 44 Präpositionen. Die seit 1930 publizierten Vorschläge sind dahingehend uneinig, was sie genau unter Präposition verstehen. Schwierigkeiten ergeben sich bei der Unterscheidung von Präpositionen von anderen Wortarten (z. B. Adverbien). Die Möglichkeit binärer Sequenzen von Präpositionen lässt die Frage aufkommen, wie sich die syntaktische Beziehung zwischen den beiden Präpositionen gestaltet. Im besten Fall unzureichende Aufmerksamkeit wurde bisher den Beziehungen von Präpositionen zu verschiedenen Komplementklassen und der Abgrenzung der Domänen von wenigstens oberflächlich synonymen Präpositionen geschenkt. Mit dem Ziel der adäquaten Beschreibung der synchronen Systematizität maltesischer Präpositionen erstellt das Projekt ein Kompendium, das fünf Teile umfasst und zwar (A) allgemeine Einführung, (B) kommentiertes Lexikon mit umfangreicher Dokumentation struktureller und funktionaler Phänomene maltesischer Präpositionen, (C) eine Grammatik, die auf den Eigenschaften der einzelnen Präpositionen aus dem Lexikon beruht, (D) typologische Auswertung der maltesischen Fakten und (E) allgemeine Schlussfolgerungen hinsichtlich der Bedeutung, die die maltesischen Fakten für die allgemeine Theorie der Präpositionen haben. In Lexikon und Grammatik werden alle Sprachebenen von Phonologie über Morphologie und Syntax bis zu Semantik durchgemustert. Unter den Themen, die in den Teilen (B) und (C) angesprochen werden, findet sich einerseits die Möglichkeit der Auslassung von räumlichen Präpositionen wie fi 'in' in Verbindung mit einem toponymischen Komplement und andererseits die differenzielle Anwendung der Equi-P-Tilgung in der Koordination. Das Projekt verfolgt die Grundidee, dass das maltesische Präpositionalsystem als Kontinuum oder radiale Kategorie erfasst werden kann. Um die Haltbarkeit dieser Arbeitshypothese zu überprüfen, werden die Prinzipien des Prototypenansatzes übernommen. Die Methodologie ist der Basic Linguistic Theory verpflichtet. Das Projekt ordnet sich in den Rahmen der funktionalen Typologie ein. Die maltesischen Daten werden ausschließlich synchron analysiert. Die empirische Grundlage liefert das Korpus Malti mit einem Umfang von 250 Mio. Wörter. Die Ergebnisse des Projektes werden in einer Open-Access-Veröffentlichung zugänglich gemacht. Das Projekt bietet Linguisten, die sich mit dem Maltesischen, adpositionalen Systemen oder Sprachtypologie beschäftigen, wertvolle neue Daten für ihre zukünftige Forschung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung