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HeidelGram - Korpus- und Netzwerkanalyse der Diskurse von englischen Grammatiken von 1550 bis 1900

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413172483
 
HeidelGram verfolgt zwei interagierende Ziele:(1) die systematische Untersuchung der Diskurse in historischer englischer Gmarammatikschreibung zwischen ca. 1550 und dem frühen 20. Jh. So soll quantitativ und qualitativ untersucht werden, ob, wie, warum und in welchen Subgenres Grammatiker aufeinander Bezug nahmen und welche linguistischen Themen, Strategien sowie grammatikalischen Konzepte mittels welcher evaluativen Strategien behandelt wurden. Zudem sollen bestehende Annahmen über das Wechselspiel zwischen Sprachnormen und -gebrauch analysiert und kritisch bewertet werden. Dies schließt historische Haltungen zum englischen linguistischen Prä- und Deskriptivismus sowie Verbal-Hygiene Praktiken ein.(2) die neue Kombination von diachroner Korpuslinguistik und Netzwerkanalyse als gewinnbringenden, innovativen, interdisziplinären methodologischen Ansatz vorzustellen und weiterzuentwickeln, von dem historische Korpuslinguistik und diachrone Genre- sowie Netzwerkforschung gleichermaßen profitieren. Ferner werden Vor- /Nachteile dieses Mixed-Methods-Ansatzes hinsichtlich des Forschungsdesigns, der Ergebnisse und Visualisierungsmöglichkeiten diskutiert.Um diesen Fragen nachzugehen, wird ein repräsentatives XML-annotiertes, 10 Mio. Wörter umfassendes Korpus von historischen englischen Grammatiken (Volltext) basierend auf bestehender Kompilationsarbeit (vgl. Busse et al. ersch. a, b) aufgebaut. Ein solches Korpus ist weiterhin ein Desideratum, obgleich oft angenommen wird, dass historische englische Grammatiken einen direkten Einfluss auf den Sprachgebrauch durch die Entwicklung von Sprachnormen und -einstellungen haben. Unsere Untersuchungen basiert auf der Erstellung und Auswertung dreier Netzwerke:I. Ein Netzwerk von Grammatiken und Grammatikern, das sich auf annotierte Referenzen zu historischen englischen Grammatikern und deren Werk stützt. Dies ermöglicht die systematische Untersuchung von quantitativen und qualitativen Verbindungen zwischen Autoren und illustriert, auf wen wie Bezug genommen wird und welche Themen, pragmatische und soziolinguistische Aspekte (z.B. Höflichkeit, diskursive Praktiken) inbegriffen, behandelt werden (vgl. Busse et al. ersch. a, b).II. Ein Netzwerk von evaluativen Termini mit Bezug zu Verbal-Hygiene, d.h. aktiven Praktiken der Veränderung und Evaluation normativen Sprachgebrauchs. Dies ermöglicht sowohl eine kritische Reflexion der Konzepte des historisch-linguistischen Prä- und Deskriptivismus sowie angrenzender Diskurse als auch eine Aufstellung der Muster und Praktiken, die zu diesen diskursiven turns geführt haben.III. Ein Netzwerk von Lexemen mit Bezug zu grammatikalischen Phänomenen (z.B. Wortarten, Tempora), das der Analyse und dem Vergleich des lexikalischen Inventars von Grammatiken dient. Dieses Netzwerk erlaubt ebenfalls die diachrone Rekonstruktion der Entwicklung einzelner Forschungsfelder (z.B. Morphologie, Syntax), linguistischer Strukturen, Terminologien sowie Genrekonventionen der Grammatiken.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Niederlande
 
 

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