Acidalia Mensa, Mars: Eine Schlüsselregion zum Testen der Ozeanhypothese

• Antragsteller: Professor Dr. Harald Hiesinger
• Fachliche Zuordnung: Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie ; Paläontologie
• Förderung: Förderung von 2018 bis 2019
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413241974

Das übergeordnete Ziel der geplanten Studie ist die geologische Kartierung des Acidalia Mensa Gebietes auf der Nordhemisphäre des Mars im Maßstab 1:200.000. Die Untersuchung wird überwiegend mittels THermal Emission Imaging Spectrometer (THEMIS) Infrarot Aufnahmen mit einer räumlichen Auflösung von 100 Metern pro Bildpunkt durchgeführt und durch Daten der HiRISE, CTX und HRSC Kameras, sowie des MOLA Laseraltimeters ergänzt werden. Das Acidalia Mensa Gebiet ist ein topographisch hochgelegenes Terrain nördlich der vorgeschlagenen Strandlinie eines möglichen früheren Ozeans auf dem Mars. Auf unserer Kartierung aufbauend wollen wir die Ozeanhypothese testen. Durch die erheblich verbesserte Qualität der verfügbaren Bild- und Topographiedaten und die daraus resultierende bessere räumliche Auflösung unserer neuen geologischen Karte werden wir einen signifikanten Zugewinn an Information erreichen. Basierend auf der flächendeckenden Untersuchung werden wir Schlüsselregionen identifizieren und Untersuchungen basierend auf hochauflösenden Daten durchführen. Hier erwarten wir neue Erkenntnisse über die Geologie und Struktur des Untersuchungsgebietes, welche Rückschlüsse auf die Entwicklungsgeschichte ermöglichen. Neben der geologischen Kartierung werden wir die absoluten Modelalter der Kartiereinheiten und deren Stratigraphie bestimmen, deren thermale Trägheiten bestimmen und daraus die Korngrößen abschätzen, sowie morphometrische Messungen von relevanten Oberflächenformen vornehmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen, zusammen mit der geologischen Karte, werden in unsere Analyse der Ozeanhypothese einfließen. Kernfragen, die wir mit diesem Antrag beantworten wollen sind unter anderem: 1. Wie ist die Acidalia Mensa Region geologisch aufgebaut und was ist ihre Beziehung zur Vastitas Borealis Formation? 2. Gibt es einen genetischen Link zwischen dem Acidalia Mensa Plateau und den südlichen Hochländern? 3. Gibt es Hinweise auf die Existenz eines früheren nordpolaren Ozeans? 4. War das Untersuchungsgebiet von einem Ozean umgeben oder durch ihn überflutet? 5. Wie alt ist die Acidalia Region und was ist ihre stratigraphische Beziehung zur Umgebung? 6. Basierend auf dem stark erodierten Erscheinungsbild von Kratern, wie viel Material wurde erodiert?

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen