Schnittstellen und Interventionen bei komplexen chronischen Erkrankungen

• Antragsteller: Professor Dr. Matthias Ebert
• Fachliche Zuordnung: Gastroenterologie
• Förderung: Förderung von 2018 bis 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413262200

Der enorme Fortschritt in der Medizin hat zu einer weitreichenden Verbesserung von Lebensqualität und Lebenserwartung geführt. Dennoch bestehen weiterhin große Herausforderungen, u.a. in der Übertragung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die Klinik sowie in der Versorgung von Patienten mit komplexen chronischen Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund hat die Medizinische Fakultät Mannheim vor 2 Jahren in einem ersten Schritt ein Clinician Scientist Programm aufgesetzt, das den Fokus auf die Translationale Medizin setzt und die bereits bestehenden Programme der Fakultät in der translationalen Forschung ergänzt. Voraussetzung für die Aufnahme in dieses Translational Physician Scientist Programm (TraPS) ist ein individuelles Forschungsprojekt mit Fokus entweder auf der Entwicklung klinischer Studien (Track A) oder auf der Durchführung eines translationalen oder grundlagenorientierten Forschungsprojektes (Track B). Begleitend wurde ein Fortbildungsprogramm entwickelt, das sowohl die Grundlagen klinischer Studien als auch die Grundlagen der translationalen Forschung vermittelt. Vor dem Hintergrund der aktuellen DFG Ausschreibung wurde das Programm zu einem neuen Clinician Scientist Programm weiterentwickelt, das sich nun auch gezielt den klinischen Herausforderungen komplexer chronischer Erkrankungen widmet. Die Zunahme komplexer chronischer Erkrankungen und Komorbiditäten stellt alle klinischen Disziplinen vor große Herausforderungen. In der aktuellen organ- bzw. krankheitsbezogenen Forschung und sektorierten Krankenversorgung fehlen Konzepte zur Förderung von Forschung und interdisziplinärer Weiterbildung über die eigene Disziplin hinaus. Das neu beantragte Programm beinhaltet daher weiterhin ein extern begutachtetes Forschungsprojekt, das jedoch den Kontext der komplexen chronischen Erkrankungen incl. der Schnittstellen und neuer Interventionsmöglichkeiten aufgreift. Das existierende Curriculum wurde um die Aspekte Digitale Medizin, Datenintegration und Klinik der chronischen Erkrankungen erweitert. Zudem werden die Clinician Scientists nun auch in die aktuellen Forschungsverbünde der Fakultät integriert und durchlaufen dort zusätzlich die bereits existierenden Weiterbildungs- und Trainingsprogramme. Um der Interdisziplinarität der Thematik Rechnung zu tragen, werden im klinischen Abschnitt auch Rotationen in andere benachbarte Disziplinen vorgeschrieben damit die Clinician Scientists ein fachübergreifendes Verständnis der komplexen Erkrankungen erwerben können. Dieses dreijährige Programm wird regelmäßig evaluiert und die Clinician Scientists werden jeweils von 2 Mentoren begleitet. Ziel des Programmes ist die nachhaltige Förderung der akademischen Karriere von Clinician Scientists in der translationalen Medizin komplexer chronischer Erkrankungen und damit auch die Verbesserung der Versorgung dieser stetig wachsenden Patientengruppe. Weiterführende Programme zur nachhaltigen Förderung dieser klinischen Forscher werden etabliert.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Mitverantwortliche: Professor Dr. Hellmut G. Augustin; Professor Dr. Thomas Ganslandt; Professor Dr. Sergij Goerdt; Professor Dr. Hans-Peter Hammes; Professor Dr. Wolf-Karsten Hofmann; Privatdozentin Dr. Eva Neumaier Probst; Professor Dr. Michael Platten; Professor Dr. Christoph Reißfelder; Professor Dr. Christian Schmahl; Professor Dr. Frederik Wenz