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Soziale Interaktionen im Gefangenendilemma: Anwendung eines multinomialen Modells zur Analyse von Kooperations- und Bestrafungsverhalten
Antragstellerin
Dr. Laura Mieth
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413280329
Kooperation ist zentral für die Entwicklung und Aufrechterhaltung menschlicher Gesellschaften. Bestrafung in sozialen Gesellschaften dient dazu, kooperatives Verhalten zu fördern und Normen zu etablieren oder aufrecht zu erhalten. Bestrafung ist dabei meist nicht nur für den Bestraften, sondern auch für den Bestrafenden mit Kosten verbunden. Das klassische experimentelle Paradigma zur Untersuchung von Kooperationsverhalten ist das Gefangenendilemma-Spiel, welches mit einer Bestrafungsoption kombiniert werden kann. Aus ökonomischer Perspektive ist es zunächst einmal nicht wirtschaftlich, kostenintensiv zu bestrafen. Dennoch nehmen Individuen sogar in einmaligen Interaktionen Kosten für die soziale Bestrafung anderer auf sich. Das multinomiale Kooperations-Bestrafungs-Modell bietet die Möglichkeit, Kooperations- und Bestrafungsverhalten getrennt voneinander zu analysieren und zu interpretieren. Die Parametrisierung des Modells weist neben einem Parameter für die Kooperationsbereitschaft auch Parameter für vier verschiedene Arten von Bestrafung auf. Je nach Kombination aus dem eigenen Verhalten und dem Verhalten des Spielpartners (jeweils Defektion oder Kooperation) werden moralistische, heuchlerische, irrationale und antisoziale Bestrafung unterschieden. Ziel dieses Projekts ist es, die empirische Basis und die theoretische Reichweite des Kooperations-Bestrafungs-Modells zu erweitern und inhaltliche Fragestellungen im Bezug auf Kooperationsverhalten und Bestrafung aus Sicht des Bestrafenden zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Raoul Bell; Professor Dr. Axel Buchner