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Öffentliche Anbindung: Individuelle Medienrepertoires und die Re-Figuration von Öffentlichkeiten

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413631218
 
Projekt C untersucht, wie sich individuelle Mediennutzerinnen und -nutzer an verschiedene Öffentlichkeiten anbinden und so zur Re-Figuration öffentlicher Kommunikation beitragen. Ihre Medienrepertoires und andere Formen der Anbindung an Öffentlichkeiten werden dabei als 'Repertoires öffentlicher Anbindung' analysiert. Diese umfassen in unserem Verständnis alle Orientierungen und Praktiken, mit Hilfe derer sich Individuen auf irgendeine Form von Öffentlichkeit beziehen. Dabei werden Öffentlichkeiten im Plural verstanden, als soziale Zusammenhänge, die über die unmittelbaren privaten Kontexte von Individuen hinausgehen. So können Individuen etwa Verbindungen zu nationalen Öffentlichkeit des Landes, in dem sie leben, herstellen, zur lokalen Öffentlichkeit ihres Wohnorts, zu bestimmten thematisch definierten Interessengruppen oder auch zu den Fan-Gemeinschaften bestimmter populärkultureller Phänomene.Das Projekt verfolgt drei Forschungsziele: erstens die Analyse individueller Repertoires öffentlicher Anbindung und deren Beziehung zu biographischen und sozialen Kontexten; zweitens die Untersuchung der Konsequenzen dieser Repertoires für die kommunikativen Figurationen der verschiedenen Öffentlichkeiten; und drittens die Untersuchung der Konsequenzen aktueller Trends der Medienentwicklung für die Re-Figuration von Öffentlichkeiten.Das Forschungsdesign umfasst komplementär angelegte Module. Mit Hilfe einer zwei-welligen qualitativen Panelstudie mit Medientagebüchern und halbstrukturierten Interviews soll im Detail untersucht werden, an welche Öffentlichkeiten sich Individuen aus welchen Gründen und mit Hilfe welcher kommunikativen Praktiken anbinden. Aufbauend auf diesem Modul wird eine standardisierte Repräsentativ-Befragung durchgeführt, die eine umfassende Beschreibung heutiger Repertoires öffentlicher Anbindung liefern wird. Das dritte Modul wendet das qualitative Vorgehen des ersten Moduls auf eine Stichprobe von 'Pionier-Nutzerinnen und -Nutzern' an, die sich durch ungewöhnliche und im Hinblick auf die Aneignung neuer Mediendienste innovative Praktiken der öffentlichen Anbindung auszeichnen.Im Hinblick auf die übergreifenden Ziele des Paketantrags – die Untersuchung der Re-Figuration öffentlicher Kommunikation in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung – bringt Projekt C also die Perspektive individueller Mediennutzerinnen und -nutzer ein, die durch ihre Repertoires öffentlicher Anbindung zur Konstruktion von Öffentlichkeiten beitragen. In die anderen beiden Projekte kann Projekt C damit theoretische und empirische Evidenz im Hinblick auf die Rolle etablierter Medieninstitutionen und innovativer Formen des Journalismus (für Projekt A über Pionier-Journalismus) sowie Befunde zu der Frage einbringen, wie sich Veränderungen in der Journalismus-Publikums-Beziehung in der Art und Weise, wie sich Individuen an Öffentlichkeiten anbinden, niederschlagen (Projekt B über Journalismus-Publikums-Beziehung).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Dänemark, Norwegen
 
 

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