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Entwicklung neuartiger Radikalumlagerungskaskaden von 14-Hydroxysteroiden und ihre Anwendung in der Synthese der Swinhoeisterole und der Dankasterone
Antragsteller
Professor Dr. Philipp Heretsch
Fachliche Zuordnung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 413718753
Umlagerungen spielen in der Biosynthese der Steroide eine entscheidende Rolle. Wir konnten kürzlich zeigen, dass die Alkoxyradikal-induzierte Umlagerung von 14-Hydroxysteroiden potentiell den Zugang zu zwei sehr unterschiedlichen Klassen von abeo-Steroiden eröffnet, nämlich den Dankasteronen sowie den kürzlich isolierten Swinhoeisterolen. Die bisher diskutierten Biosynthesen dieser marinen Naturstoffe über geladenen Intermediate erscheinen in diesem Licht weniger schlüssig. Die genannten Naturstoffklassen sind biologisch mit einer Vielzahl interessanter Wirkungen belegt, so stellt z. B. Swinhoeisterol A einen selektiven Inhibitor von Zelllinien des humanen Lungenkarzinoms und Osteosarkoms dar. Ziel dieses Projektes ist es zunächst, einen tieferen Einblick in die besagten Alkoxyradikalumlagerungen zu gewinnen, um darauf aufbauend einen generellen synthetischen Zugang zur Klasse der Dankasterone sowie Swinhoeisterole zu etablieren. In Vorarbeiten zu diesem Projekt wurde dieses Ziel beispielhaft mit der Synthese von Dankasteron B erreicht. Ausgehend von Dankasteron B soll nun die gesamte Klasse der 13(148)abeo-Ergostane erschlossen werden. Synthetische Arbeiten in der Klasse der Swinhoeisterole müssen dagegen insbesondere zwei strukturellen Merkmalen Rechnung tragen, nämlich der 4-exo-Methylen- sowie der (24R)-Methylgruppen (letztere liegen im Vergleich zu klassischen Ergostanen in "inverser" Stereokonfiguration vor). Weitere Arbeiten konzentrieren sich dann auf die Etablierung von ersten Struktur-Aktivitäts-Beziehungen, die generelle Strategie, die in diesem Projekt angewendet werden wird, nämlich die Erzeugung des gesamten Kohlenstoffrückgrats bereits zu Beginn der Synthese, liefert dafür gute Voraussetzungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen