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Infrastruktur und postimperiale nationalräumliche Integration. Raumerschließung, Pfadabhängigkeit und die Eisenbahn in Bulgarien und Serbien/Jugoslawien vom ausgehenden 19. Jh. bis zum Zweiten Weltkrieg im Vergleich

Antragsteller Dr. Danijel Kezic
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 414332240
 
Das beantragte Projekt ist die Erweiterung des schon bewilligten Projekts über die Rolle von Infrastruktur am Beispiel der Eisenbahn für postimperiale Nationsbildungsprozesse im Königreich Serbien bzw. Jugoslawien und Bulgarien vom späten 19. Jh. bis 1941. Damit füllt es nicht nur eine große Forschungslücke, sondern wird wichtige Erkenntnisse über die Wechselwirkung von Raumkonzepten und Infrastruktur – mit dem Fokus auf die nationalräumliche Integration – erbringen. Erkenntnisleitend ist die Arbeitshypothese, dass Eisenbahnen eine zentrale Rolle für die mentale sowie materielle Konstruktion des nationalen Raumes spielen, dabei von ihnen aber sowohl integrative als auch desintegrative Wirkungen ausgehen können. Im Fokus steht dabei die Frage nach Pfadabhängigkeit, bzw. nach der Wirkung der materiellen historischen Erbschaften auf den Prozess der nationalräumlichen Integration im postimperialen Südosteuropa. Das Vorhaben verfolgt vier wesentliche Ziele:• Analyse der Konstruktion des nationalen Raums durch Infrastruktur auf der Makroebene des Nationalstaates (Raumbilder, Verkehrsplanung und -entwicklung)• Untersuchung der symbolischen Kodifizierung des nationalen Raums durch Infrastruktur auf der Mikroebene (Eröffnungsfeier, Bahnhöfe)• Entwicklung neuer theoretischer und methodischer Grundlagen für eine zeitgemäße südosteuropäische Infrastruktur-Geschichte• Entwicklung digitaler Tools für die Darstellung der nationalräumlichen Integration in SüdosteuropaDas Projekt fußt auf umfangreicher empirischer Forschung in Bulgarien, Kroatien und Serbien. Die vielfältigen Quellen (Archivakten, Veröffentlichungen, Fachzeitschriften, Karten und Bilder) werden mit einem kultur- und sozialgeschichtlich geprägten Forschungsansatz interpretiert. Zentrale Bezugspunkte sind dabei Ideen des spatial turn, der mental maps und legacies. Mit seinem Forschungsdesign legt damit das Vorhaben einen Grundstein für die zukünftige Erforschung der Geschichte auch anderer Infrastrukturen in postimperialer Situationen im südöstlichen Europa.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Ulf Brunnbauer
 
 

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