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Untersuchung der neuronalen Netzwerke der STress REsilienz und der Stress Suszeptibilität mittels DREADD und funktioneller Konnektivitäts-fMRI (STRESS-DREADD)

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415098680
 
Depression ist die zweithäufigste Ursache für krankheitsbedingte Behinderungen mit ca. 300 Millionen betroffenen Menschen weltweit. Die zweithäufigste Todesursache bei 15-29-Jährigen ist Suizid aufgrund von Depressionen. Eine chronische Belastung durch erhöht das Depressionsrisiko erheblich. Es gibt jedoch ein gewisses Maß an interindividuellen Schwankungen in der Art und Weise, wie Menschen auf schweren Stress reagieren, wobei das Spektrum von Anfälligkeit (Suszeptibilität) bis Belastbarkeit (Resilienz) reicht. Da mehr als 50% der Patienten nicht auf medikamentöse Therapien ansprechen, könnte die Induktion natürlicher Resilienzmechanismen zur Behandlung von Depressionen ein echter therapeutischer Fortschritt in der Psychiatrie sein. Unser Ziel ist es, das Phänomen der Stressresilienz auch longitudinal zu verstehen, d.h. das Gehirn vor und nach Stress zu untersuchen, um merkmals- und zustandsabhängige Marker von Resilienz und Suszeptibilität zu trennen und maladaptive, sowie adaptive Stress-Reaktionen zu erkennen. Das Verständnis dessen, was Individuen gegenüber den schädlichen Auswirkungen von Stress resistenter macht, könnte einen neuen Weg für die Entwicklung von Behandlungen vorschlagen. Sobald wir die Schlüsselregionen und -projektionen kennen, die in Resilienz- und Suszeptibilitätsprozesse involviert sind, wollen wir diese Gehirnprojektionen chemogenetisch anregen / hemmen, um herauszufinden, ob sie Stressresilienz bei Stress-empfindlichen Ratten induzieren und umgekehrt. Geplant ist eine longitudinale Studie mit einem chronisch-milden Stressmodell, welches als Tiermodelle der Depression umfassend validiert ist. Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) an einem Hochfeldtomographen wollen wir Folgendes identifizieren: (1) bildgebende Endophänotypen des Gehirns zur Prädisposition Resilienz und Suszeptibilität, d.h. Merkmalsmarker (stressfreie Umgebung), (2) zustandsabhängige Endophänotypen von Resilienz und Suszeptibilität (post-Stress). Als nächstes werden wir eine hochmoderne Kombination aus Hochfeld-fMRT und einer kürzlich entwickelten Designerrezeptoren (DREADD) Technik verwenden, um die Effekte einer fokalen und spezifischen Modulation von Schlüsselregionen und Projektionen, die Stress-Resilienz bzw. -Anfälligkeit abbilden, experimentell zu untersuchen und um herauszufinden, ob diese gezielten Manipulationen zu einem bildgebenden Endophänotyp und Verhaltensänderungen führen, die für Stressresistenz bei Stress - empfindlichen Ratten charakteristisch ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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