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Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung und Onlinestellung der Niederschriften der Vertretungskörperschaften der Stadt Krefeld sowie deren Ausschüsse, Beiräte und Kommissionen (einschließlich der An- und Vorlagen) aus dem Zeitraum 1826 bis 1988.

Antragsteller Dr. Christoph Moß
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415625026
 
Die Beschäftigung der deutschen Archive mit den Perspektiven und zugleich Herausforderungen der Digitalisierung kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Auch das Stadtarchiv Krefeld begegnet den Anforderungen von Wissenschaft, Forschung und historisch interessierter Öffentlichkeit an der digitalen Bereitstellung von Bestands- und Zugangsinformationen sowie der digitalen Präsentation ausgewählter Quellen seit mehreren Jahren mit verschiedenen Ansätzen.Zum einen sind seit über zehn Jahren die Beständeübersicht sowie die Findbücher von zwölf zentralen Beständen im Archivportal „archive.nrw.de“ und zwischenzeitlich ebenfalls im Archivportal D abrufbar. Zum anderen ist das Stadtarchiv Krefeld durch die Anschaffung eines modernen Aufsichtscanners im Jahre 2016 in der Lage, ausgewählte Archivbestände selbstständig zu digitalisieren. Konkret konnten bislang das überregional und auch international bedeutende Archiv der Krefelder Mennoniten-Gemeinde, der Bestand Lateinschule sowie rund 80 Jahrgänge der Geburtsregister des Standesamtes Krefeld-Mitte auf diese Weise digitalisiert werden. Nach dem Relaunch des „archivportal.nrw.de“ werden die Digitalisate dieser Bestände dort hochgeladen, zudem werden die Findmittel weiterer Archivbestände sukzessive eingestellt. Im Rahmen der strategischen Planungen des Stadtarchivs stellt die beantragte Digitalisierung der Niederschriften der Krefelder Vertretungskörperschaften (Zeitraum 1825-1988) als städtische Kernüberlieferung eine wesentliche Ergänzung der bislang digital vorliegenden ausgewählten Bestände dar. Die Auswahl der Niederschriften beruht im Wesentlichen auf zwei Argumenten. Zum einen hat die nationale und internationale archivfachliche Diskussion der vergangenen Jahre stets die Notwendigkeit der Priorisierung bei Digitalisierungsvorhaben betont. Nicht zuletzt das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Pilotprojekt zur „Digitalisierung von archivalischen Quellen“ hat gezeigt, dass Bestände ausgewählt werden sollten, die v. a. einen multiperspektivischen Zugang für die Forschung erlauben, vergleichenden Forschungsansätzen entsprechen und historische Entwicklungen und Ereignissen beispielhaft belegen können. Zum anderen steht die Gattung der Amtsbücher, zu denen die Ratsprotokolle zu zählen sind, traditionell im Zentrum unterschiedlicher historischer Forschungsansätze. Jüngere Forschungen haben die Bedeutung dieser Quellengattung für kulturgeschichtliche Ansätze oder die Städteforschung betont. Die Bedeutung der Ratsprotokolle als Rückgratüberlieferung für alle anderen Dokumentationsbereiche wird nicht zuletzt auch in archivischen Dokumentationsprofilen betont.Die Onlinepräsentation der Niederschriften wird zweifellos zu einer intensiveren Nutzung dieser stadthistorisch zentralen Quellen führen, sowohl durch die lokale als auch die überregionale Forschung. Zudem müssen die Originalunterlagen zukünftig seltener genutzt werden und bleiben so vor weiterer Beschädigung geschützt.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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