Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung und Onlinestellung des Vorstandsarchivs der Sparkasse Stormarn in der Deutschen Digitalen Bibliothek (1824-1990)

• Antragsteller: Stefan Watzlawzik
• Fachliche Zuordnung: Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte) ; Wirtschafts- und Sozialgeschichte
• Förderung: Förderung von 2019 bis 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415708552

Das Projekt des Kreisarchivs Stormarn dient der Digitalisierung des Vorstandsarchivs der Sparkasse Stormarn sowie seiner Vorgängerinstitute von 1824 bis 1990. Hintergrund des Vorhabens ist der Wunsch der Forschung, einen möglichst zentralen und online basierten Zugriff auf digitalisiertes Archivgut von Sparkassen zu erhalten, um unterschiedlichste politische, wirtschaftliche, raumplanerische, soziale und gesellschaftliche Fragestellungen besser bearbeiten zu können. Bislang haben nur wenige Sparkassen ihre Unterlagen über öffentliche Archive einer freien Forschung zugänglich gemacht, so dass bislang (Stand Mai 2018) außer Fotografien, Adressunterlagen und Werbematerial keinerlei Material in der Deutschen Digitale Bibliothek zu finden ist. Die Sparkassen in den Herzogtümern Schleswig und Holstein sowie der späteren Provinz Schleswig-Holstein und damit im Kreis Stormarn gehörten seit dem 19. Jahrhundert zu den wichtigsten und beständigsten sozialreformerischen Maßnahmen. Schleswig-Holstein nahm hierbei eine Sonderstellung ein, die sich z. T. aus der liberalen Haltung im dänischen Gesamtstaat ohne einschränkende Sparkassengesetzgebung erklären lässt. Die Gründung der Sparkassen erfolgte in der Regel zuerst durch Privatinitiative und Selbstorganisation aus sozialen Motiven. Mit den erwirtschafteten Überschüssen wurden viele infrastrukturtechnische, soziale und kulturelle Projekte der Kommunen und anderer lokaler Institutionen gefördert und umgesetzt. In der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts war die Sparkasse ein maßgeblicher Katalysator der die Umwandlung der überwiegend agrarisch geprägten Region hin zum wirtschaftsstärksten Landkreis in Norddeutschland vorantrieb.Ziel ist die Bereitstellung der archivischen Quellen im Archivportal-D und der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) sowie auf der Findbuch.net-Präsenz des Kreisarchivs. Bei dem ausgewählten Bestand handelt es sich um eine quantitativ und qualitativ dichte Überlieferung von 1824 bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Rahmen des Projektes werden ca. 300 Verzeichnungseinheiten digitalisiert, die sich aus Akten, Bänden sowie Sammlungsgut zusammensetzen. Vorbereitend werden beschädigte Unterlagen restauriert und begleitend eine Tiefenerschließung vorgenommen, um der Forschung die Recherche zu erleichtern. Die Digitalisate (Arbeitsderivate) werden zur Onlinestellung mit den Erschließungsinformationen verknüpft. Das Kreisarchiv Stormarn gehört bereits jetzt zu den größten Lieferanten digitalisierter Archivalien innerhalb der DDB. Der Workflow für das Scannen ist erfolgreich getestet und für die Verarbeitung größerer Bestände implementiert. Die Qualitätsstandards der DFG für die Digitalisierung werden erfüllt und die Lieferung an die DDB ist bereits für andere Bestände erfolgreich umgesetzt worden.

• DFG-Verfahren: Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
• Mitverantwortliche: Barbara Günther; Tim Schumann; Sarah Walter