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Dynamiken psychischer Gesundheit von Migrantinnen - Eine Analyse von Resilienz- und Vulnerabilitätsfaktoren am Beispiel der Persönlichkeits- und Familienstruktur

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415809395
 
Theoretische Modelle akkulturativen Stresses heben die große Bedeutung der Veränderung psychischer Gesundheit von Migrantinenn und Migranten über längere Zeiträume hinweg. Innerhalb des Migrationsregimes des Aufnahmenlandes ist die Entwicklung der psychischen Gesundheit ist dabei durch Stressoren und Resilienzfaktoren beeinflusst. Persönlichkeitsmerkmale und Familienbeziehungen und -struktur sind zwei wichtige Determinanten psychischer Gesundheit, die bisher nicht in einer längsschnittlichen, auf Veränderung fokussierten Analyse untersucht wurden. Das DMHM-Projekt zielt darauf ab diese Lücke in der Forschungsliteratur zu schließen. Wir werden die Entwicklung der psychischen Gesundheit von Personen mit Migrationshintergrund mit repräsentativen Längsschnittdaten aus Befragungen in vier verschiedenen Ländern analysieren (Ntotal > 83,000; Nmigrants > 25,000). Das Projekt trägt in sechs wichtigen Punkten zu Weiterentwicklung des Forschungsstands bei: Erstens wird es durch das längsschnittliche Design der Surveys möglich sein Veränderungen und ihr Effekt auf die psychische Gesundheit in der Post-Migrationsphase zu analysieren. Zweitens werden wir einen Vergleich zwischen vier Ländern mit jeweils unterschiedlichen Migrationsregimen durchführen können (Deutschland, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten von Amerika und Australien). Drittens werden wir im Gegensatz zum Großteil der vorangegangen Literatur sowohl Stressoren als auch Resilienzfaktoren in Bezug auf psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Migrantinnen und Migranten untersuchen. Viertens werden wir die Dualität bestimmter Determinanten psychischer Gesundheit illustrieren, indem wir die spezifische Rolle von familiären Beziehungen und Persönlichkeitsmerkmalen sowohl als Stressoren als auch Resilienzfaktoren untersuchen. Fünftens wird das Projekt mehrere methodische Beiträge zur Forschung leisten. Insbesondere werden die Konstrukte psychischer Gesundheit, die in der vier Surveys erhoben werden, auf Messinvarianz getestet, was eine zentrale Bedingung ist, um sinnvolle Vergleiche über verschiedene Kontexte hinweg zu ziehen. Schließlich wird durch gemeinsamen Ansatz aus Psychologie und Soziologie innerhalb eines theoretischen und analytischen Frameworks eine flexible Analysestrategie entwickelt für die Entwicklung der psychischen Gesundheit bei Personen mit Migrationshintergrund. Durch diesen Gemeinsamen Ansatz können empirisch überprüfbare Hypothesen abgeleitet werden, die die Komplexität des Themas im soziologisch wie psychologischen Sinne gerecht wird und kann als, Grundlage für die Weiterentwicklung von Theorie, empirische Analyse und praktische Hilfe im Bereich Migration und psychische Gesundheit dienen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Dr. Hannes Kröger, bis 5/2022
 
 

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