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Die Ursprünge von Finanzinstabilität und Politikmaßnahmen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415866087
 
Mehrere Jahre nach der Finanzkrise 2007/08 ist die Sorge um Finanzstabilität ist noch immer allgegenwärtig. Bedeutende europäische Länder wie Italien, Spanien und Frankreich leiden unter einer hohen Anzahl notleidender Kredite, die weitere Korrekturmaßnahmen notwendig erscheinen lassen. Verschiedene makroprudentielle Maßnahmen befinden sich in der Implementierung mit dem Ziel, das Aufkommen von Finanzinstabilität und übermäßigem Kreditwachstum zu begrenzen. Auch der Bankensektor ist noch immer eine Quelle von Fragilität und in zahlreichen Ländern sind Bank Runs und Bankinsolvenzen wiederkehrende Phänomene. Besonders die Einführung von Liquiditätsverordnungen im Rahmen der neuen Architektur der europäischen Finanzdienstleistungsaufsicht ist erwähnenswert, deren Effizienz und Wirkungen jedoch weitgehend unbekannt sind. Jenseits der Instabilität traditioneller Kreditmärkte und des Bankensektors stellt darüber hinaus das Aufkommen neuer digitaler Finanzmärkte (insbesondere Krypto-Währungen) Herausforderungen dar, nicht zuletzt durch ihre blasenhafte Dynamiken. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel dieses Projektes sowohl die Ursprünge wie auch die potenzielle Prävention von Finanzinstabilität zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf drei Sektoren, nämlich den Kreditentscheidungen von Haushalten mit Fokus auf deren Heterogenität, dem Bankensektor vor dem Hintergrund von Bank Runs und digitalen Währungen, deren Preise oft von überschwänglichen Erwartungen getrieben scheinen. Während von akademischer Seite beklagt wird, dass viele makroökonomische Modelle wichtige Bestandteile vermissen lassen um komplexe Interaktionen mit Finanzmärkten zu verstehen, sind politische Entscheidungsträger vor allem an Modellen interessiert, die für die Beurteilung neuer makroprudentieller Maßnahmen verwendet werden können. Das Projekt beinhaltet deshalb das Entwickeln von Modellen, die für die Analyse von Politikmaßnahmen geeignet sind und umfasst drei Teilprojekte in den oben genannten Bereichen. Im ersten Teil geht es um die Entwicklung eines Modells mit heterogenen Agenten und Kreditfriktionen um deren Amplifikationsmechanismen und im Besonderen die Verteilungswirkungen makroprudentieller Politikmaßnahmen und analysieren zu können. Ein zweites Teilprojekt untersucht die Wirkung von Liquiditätsverordnungen im Eindämmen von Bankinstabilität in einem Modell, in dem Banken durch eine aus der Vertragstheorie abgeleitete Finanzierungsstruktur Runs ausgesetzt sind. Das dritte Teilprojekt schließlich zielt ab auf die Analyse der Determinanten von Preisveränderungen und dem Aufkommen von Instabilität in neuen digitalen Krypto-Währungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Giuliano Curatola, Ph.D.
 
 

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