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Korrelation von Mikrostruktur und Supraleitung in Bandleiterarchitekturen auf industriell gefertigten Templaten

Antragsteller Dr. Ruben Hühne
Fachliche Zuordnung Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416095983
 
Für die Anwendung von Hochtemperatursupraleitern in hochstromtragenden Kabeln und Spulen werden kristallographisch scharf texturierte Materialien benötigt, um den negativen Einfluss von Großwinkelkorngrenzen auf den Stromtransport zu eliminieren. Dies wird erreicht, indem die entsprechenden supraleitenden Schichten epitaktisch auf hochtexturierten, metallbasierten Templaten abgeschieden werden. Diese Template werden mittlerweile in großen Längen mit unterschiedlichen Verfahren industriell hergestellt. Neben einer scharfen kristallographischen Textur weisen die resultierenden Bandleiter jedoch auch ein charakteristisches Korngrenzennetzwerk auf, das sowohl vom verwendeten Templat als auch vom Herstellungsverfahren abhängig ist und den Stromtransport im Supraleiter entscheidend bestimmt. Das Verständnis des Zusammenspiels zwischen diesem Korngrenzennetzwerk und dem lokalen Stromtransport ist aber eine grundlegende Voraussetzung, um die Bandleiter weiter zu optimieren, so dass durch eine effizientere und preiswertere Herstellung neue Anwendungsfelder erschlossen bzw. bestehende, aufwändig mit Helium gekühlte Materialien ersetzt werden können.Ziel des gemeinsamen Projektes ist es deshalb, für unterschiedliche Template das Korngrenzennetzwerk im Supraleiter detailliert strukturell zu charakterisieren und mit dem Stromtransport auf der lokalen Ebene zu korrelieren. Dazu sollen neue hochauflösende Techniken zur Bestimmung des lokalen Stromflusses zu Einsatz kommen. Diese Methode ermöglicht es, die Bereiche in den Materialien zu ermitteln, die für die Begrenzung des globalen Stromtransportes in der Supraleiterschicht verantwortlich sind. In diesem Zusammenhang soll ebenfalls geklärt werden, welchen Einfluss eine gezielte Modifikation des Supraleiters mit künstlichen Zweitphasen oder die Verwendung von neuartigen Abscheideverfahren unter Einbeziehung einer Flüssigphase auf den lokalen Stromtransport in dem Korngrenzennetzwerk hat. Gleichzeitig wird untersucht, ob sich die im letzten Jahrzehnt entdeckten eisenbasierten Supraleiter auf Grund ihrer besseren Korngrenzeneigenschaften in solchen Bandleiterarchitekturen anders verhalten als die klassisch verwendeten Kuprate und daraus Vorteile für die Anwendung resultieren. Abschließend sollen die ermittelten Zusammenhänge zwischen Mikrostruktur und lokalem Stromfluss genutzt werden, um den globalen Stromtransport in dem Bandleiter zu modellieren und so Wege aufzuzeigen, diese Leiter für die entsprechenden Anwendungen zu optimieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Dr. Michael Eisterer
 
 

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