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Finger und Zahlen – Förderung basaler numerischer Fähigkeiten mit Hilfe der Finger

Antragstellerin Dr. Stephanie Rösch
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416596305
 
Aktuell setzen sich immer mehr Forscher mit der Theorie der „Embodied Numerosity“ (dt. Verkörperte Numerosität) auseinander, in der angenommen wird, dass abstrakte Konzepte wie die Repräsentation von Zahlen aus körperlichen Interaktionen mit der Umwelt entstehen wie beispielsweise dem Zählen und Rechnen mit den Fingern entstehen. In diesem Zusammenhang wurden bislang zwei übergeordnete Forschungslinien verfolgt: (i) Zum Zusammenhang zwischen numerischen, feinmotorischen Fertigkeiten (FF) sowie Fingergnosie und (ii) zum Einfluss fingerbasierter numerischer Strategien (d.h. Fingerzählen, -mengendarstellen, -rechnen) auf die numerische Entwicklung. Wie genau allerdings diese Zusammenhänge zwischen Fingern und Zahlen zustande kommen, ist bislang weitgehend unklar.Das vorliegende Projekt versucht diese Forschungslücken zu schließen und den Einfluss sowie die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen FF/Fingergnosie, fingerbasierten Strategien und numerischer Entwicklung genauer zu untersuchen. Im Detail soll überprüft werden (1) ob FF und Fingergnosie tatsächlich direkt für die numerische Entwicklung relevant sind oder ob dieser Zusammenhang vielmehr mediiert wird durch den Gebrauch der Finger zum Zählen und Rechnen, (2) inwiefern fingerbasierte Strategien tatsächlich kausal mit numerischen Fähigkeiten verknüpft sind und (3) welche Ebenen numerischer Fähigkeiten gemäß dem Entwicklungsmodell von Krajewski und Schneider (2009) im Detail durch die Verwendung fingerbasierter Strategien beeinflusst werden. Um diesen Forschungsfragen nachgehen zu können, soll eine kontrollierte Interventionsstudie mit Pre-Posttest-Follow-Up-Design und einer Stichprobe von mindestens 270 Vorschulkindern durchgeführt werden. Ziel der Trainingsstudie ist es, die numerischen Fähigkeiten der Kinder mit Hilfe eines fingerbasierten numerischen Trainings (Gruppe 1) zu fördern. Die Leistungsveränderung dieser Gruppe soll dann mit zwei Kontrollgruppen verglichen werden. Während eine dieser Kontrollgruppen ein äquivalentes numerisches, nicht-fingerbasiertes Training erhält (Gruppe 2), werden die Kinder der anderen Kontrollgruppe (Gruppe 3) zusätzlich zur ohnehin stattfindenden mathematischen Förderung im Kindergarten an Aktivitäten zum Geschichten vorlesen teilnehmen, um potentielle Zuwendungseffekte ausschließen zu können. Um den Einfluss der FF/Fingergnosie genauer untersuchen zu können, wird die Interventionsgruppe zudem in zwei Untergruppen aufgeteilt. Während die eine Untergruppe (Gruppe 1a) vor dem fingerbasierten numerischen Training eine spezifische Förderung der Feinmotorik und Fingergnosie erhält, nimmt die andere (Gruppe 1b) zeitgleich an Vorleseaktivitäten teil. Durch diese systematische Manipulation spezifischer fingerbezogener Variablen, lassen sich nicht nur grundlagenbezogene Aussagen zur Entwicklung der „Embodied numerosity“ treffen. Vielmehr sind die zu erwartenden Ergebnisse insbesondere auch für die frühkindliche Bildung von großer Bedeutung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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