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Sprachproduktion bei geteilter Handlungsrepräsentation

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416795272
 
Menschen sprechen zumeist in sozialen Interaktionen. Die neurokognitiven Grundlagen der Sprachproduktion in sozialer Interaktion sind jedoch nicht sehr gut erforscht. Ausgehend von einem robusten Effekt in der Sprachproduktionsforschung untersuchen wir den Grad der semantischen Interferenz beim gemeinsamen Bilderbenennen mit einem Partner. Ohne Partner steigt die Benennlatenz mit jedem weiteren benannten Bild innerhalb einer semantischen Kategorie, sogenannte kumulative semantische Interferenz (siehe z.B. Howard et al., 2006). Kürzlich wurde gezeigt, dass die Benennlatenz nicht nur aufgrund der Bilder, die ein Sprecher selber benennt, steigt, sondern auch aufgrund der Bilder, die vom Partner benannt werden (Hoedemaker, Ernst, Meyer, & Belke, 2017; Kuhlen & Abdel Rahman, 2017). Dies spricht dafür, dass Sprecher die Handlungen ihres Partners repräsentieren und auf lexikalische Einträge für die Bilder des Partners zugreifen. Auf dieser Grundlage möchten wir nun spezifizieren (1) welcher Mechanismus partner-elizitierter semantischer Interferenz zugrunde liegt, (2) inwiefern lexikalischer Zugriff für den Partner darauf beruht, die tatsächliche Aufgabe des Partners zu repräsentieren (oder lediglich die eigene Aufgabe), und (3) in welchem Maße partner-elizitierte Interferenz durch Eigenschaften des Partners oder der sozialen Situation beeinflusst wird. Zuletzt wollen wir untersuchen, ob (4) unsere Ergebnisse basierend auf einfachen Bildbenennungs-Aufgaben auch auf komplexere Gesprächssituationen zutreffen. Einblicke zu diesen Fragen erhoffen wir uns durch eine Serie von Experimenten mit Verhaltensdaten (Benennlatenzen) und der Analyse von elektroenzephalografischen, Ereignis-korrelierten Potenzialen. Mit diesem Projekt möchten wir zu einem besseren theoretischen Verständnis von Sprachproduktionsprozessen in sozialer Interaktion beitragen und unser Wissen um die flexible Anpassung des semantischen Systems an den sozialen Kontext erweitern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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