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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388296632
 
Die einzige Möglichkeit Massenumverteilungen im System Erde zu quantifizieren bietet die Satellitengravimetrie. Die nun 20 Jahre umfassende Zeitreihe von monatlichen GRACE- und GRACE-FO-Schwerefeldmodellen brachte dabei bahnbrechende Erkenntnisse für eine Vielzahl von geodynamischen und klimarelevanten Prozessen. Beispielsweise können zum ersten male Hydrologen auf großen Skalen quantifizieren, wieviel Grundwasser verloren geht, Glaziologen können das Abschmelzen der Eisschilde in Grönland und der Antarktis beobachten und Ozeanographen sind in der Lage, das Massen- und Temperaturbudget der Ozeane zu schließen.GRACE und GRACE-FO erfüllen aber nicht die Anforderungen, die von einem multi-disziplinären Expertengremium aufgestellt wurden. Demzufolge muss die Genauigkeit, die räumliche und zeitliche Auflösung sowie die Langzeitkonsistenz der zeitvariablen Schwerefeldmodelle und abgeleiteter Massentransportprodukte weiter kontinuierlich verbessert werden. Daher hat die Forschungsgruppe in ihrer ersten Phase daran gearbeitet, ein besseres Verständnis und eine gleichzeitige Verbesserung der benutzten Sensordaten, Hintergrundmodelle und Prozessierungsstrategien zu bekommen. Dies zeigt sich in deutlich verbesserten Schwerefeldmodellen, die für drei Testjahre erstellt wurden. Die Arbeiten in der zweiten Phase werden hier anschließen und sind wieder in sechs Projekte gegliedert, die so ausgelegt wurden, dass die vier spezifischen Zielsetzungen der Forschunsgruppe erreicht werden. Die ersten drei sind unverändert die Verbesserung und Fehlerabschätzung von geophysikalischen Hintergrundmodellen, die Verbesserung der raum-zeitlichen Parametrisierung, und die Validierung gegen unabhängige Datensätze. Hier werden die Ergebnisse der Phase 1 auf die gesamte Zeitreihe angewandt und Fragestellungen, die sich aus den vorhergehenden Arbeiten ergeben haben, beantwortet. Die vierte Zielrichtung beinhaltet auch Empfehlungen für die Planung von zukünftigen Schwerefeldmissionen und wurde um geophysikalische Anwendungen von Massentransportzeitreihen erweitert.In NEROGRAV wurden die spezifischen Expertisen von verschiedenen universitären und außeruniversitären Forschungsgruppen in Deutschland im Bereich der Satellitengravimetrie gebündelt. Alle haben langjährige Erfahrung im Bereich der Gewinnung und Modellierung von geodätischen Daten und bringen ihre jeweils komplementäre Expertise in verschiedenen Nachbardisziplinen wie Ozeanografie, Hydrologie, Geophysik sowie Atmosphären – und Klimaforschung ein. Daher wird erwartet, dass in der zweiten Förderphase nicht nur signifikant verbesserte GRACE/GRACE-FO Schwerefeldmodelle über zwei Dekaden geschaffen werden, sondern auch aus dieser Langzeitreihe geophysikalische Anwendungen wie die Quantifizierung von nordatlantischen Wassertransporten, die Abschätzung von hydrometeorologischen Extremereignissen oder die Identifizierung von klimatischen Signaturen in den Schwankungen des terrestrischen Wasserspeichers realisiert werden können.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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