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Prospektive Studien zur genaueren Untersuchung von Vitamin D als Risikofaktor von Multipler Sklerose und zur Identifikation früher metabolischer Prädiktoren für schwere Erkrankungsverläufe und für das langfristige Fortschreiten der Erkrankung

Antragstellerin Dr. Marianna Cortese
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417345458
 
Multiple Sklerose (MS) ist eine schwere chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die oft im jungen Erwachsenenalter beginnt und zu schwerer Behinderung führen kann. Obwohl die Ursachen der Erkrankung nicht vollständig geklärt sind, gibt es Hinweise, dass umweltbedingte Einflussfaktoren eine wichtige Rolle spielen. Prospektive und Mendelsche Randomisierungsstudien legen einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Multipler Sklerose nahe. Wesentliche Aspekte dieses Zusammenhangs sind jedoch nicht geklärt. Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass ausreichendes Vitamin D mit Hinblick auf MS besonders in jungen Jahren wichtig ist, am ehesten während der Jugend. Darüber hinaus könnte ein Vitamin D-Mangel für Frauen mit einem stärkeren Risiko einhergehen, gemäß Studien in Mausmodellen. Ob eine Vitamin D-Erhöhung während des Erwachsenenalters MS noch vorbeugen könnte und ob die Wirkung bei Männern und Frauen unterschiedlich ist, bleibt zu klären. Außerdem sind genauere Kenntnisse über das Vitamin D-Niveau erforderlich, das mit einer Risikoerhöhung einhergeht, und es muss geklärt werden, ob dieser kritische Schwellenwert sich nach Geschlecht und Volkszugehörigkeit unterscheidet. Dieses Wissen ist notwendig um erkrankungsvorbeugende Maßnahmen durchzusetzen und muss in prospektiven Beobachtungsstudien erworben werden, denn klinische Studien zur Wirkung von Vitamin D sind aufgrund ethischer Bedenken und praktischer Aspekte nicht durchführbar.MS-Patienten leiden an einer Erkrankung mit sehr variablem Verlauf, der schwierig vorherzusagen ist, was die Patienten zusätzlich belastet. Prädiktoren eines schweren Krankheitsverlaufes sind außerdem maßgeblich für Therapieentscheidungen. Metabolische Profile im Blut ergeben sich aus genetischen und umweltbedingten Wechselwirkungen und könnten die Komponenten erfassen, die den Krankheitsverlauf beeinflussen. Vorläufige Untersuchungsergebnisse bezüglich einzelner Metaboliten sind vielversprechend, aber ausführliche prospektive Studien sind nötig um frühe Biomarker für schwere Verläufe und das langfristige Fortschreiten der Erkrankung zu identifizieren.Dieses Projekt verfolgt daher im Wesentlichen zwei wissenschaftliche Ziele: 1) Der Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und MS-Risiko soll, unter Berücksichtigung von Alters-, Geschlechts- und Volkszugehörigkeitsunterschieden in einer großen prospektiven Studie in den USA genauer untersucht werden. 2) In einer klinischen Studie mit anschließender Beobachtungsphase (insgesamt 11 Jahre Follow-up) soll das metabolische Blutprofil von MS-Patienten untersucht werden, um frühe Prädiktoren für schwere Erkrankungsverläufe und für das langfristige Fortschreiten der Erkrankung zu identifizieren.Die Studien werden in der Arbeitsgruppe von Prof. Ascherio an der Harvard T.H. Chan School of Public Health durchgeführt werden und voraussichtlich zu wichtigen Erkenntnissen für die Prävention und Behandlung von MS führen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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