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Ist man zu zweit besser als allein? Entwicklung eines Models zur Vorhersage von Gruppenvorteilen in kooperativen räumlich-visuellen Aufgaben

Antragsteller Dr. Basil Wahn
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417427699
 
Im täglichen Leben führen Menschen oft perzeptuelle Aufgaben zu zweit durch, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen (z.B. um einen Freund in einer Menge von Menschen zu finden). In diesen Situationen kollaborieren Menschen miteinander (z.B., indem sie sich die Aufgabe aufteilen) und erreichen somit eine höhere Leistung im Vergleich dazu wenn Menschen die gleiche Aufgabe alleine durchführen würden. In den letzten Jahren haben Forscher Faktoren untersucht, die solche Gruppenvorteile beeinflussen. Bisher wurde allerdings noch kein Model entwickelt, welches mehrere dieser Faktoren berücksichtigt, um Gruppenvorteile vorherzusagen. In meinem Forschungsvorhaben möchte ich genau so ein Model entwickeln und es durch neue gewonnen Erkenntnisse erweitern. Um dieses Ziel zu verwirklichen möchte ich drei Forschungsrichtungen verfolgen. Erstens habe ich vor ein Model zur Vorhersage von Gruppenvorteilen zu entwickeln welches mehrere Faktoren berücksichtigt, die bereits von Forschern untersucht wurden. Zweites habe ich vor den Zusammenhang zwischen Gruppenvorteilen und einem physiologischen Korrelat von Aufmerksamkeit (Pupillengrößen) zu untersuchen. Genauer gesagt habe ich vor zu vergleichen inwiefern sich die Pupillengrößen unterscheiden wenn eine räumlich-visuelle Aufgabe alleine oder zu zweit durchgeführt wird. Außerdem habe ich vor Veränderungen in den Pupillengrößen als einen weiteren Prädiktor im Model zu nutzen, um Gruppenvorteile vorherzusagen. Drittens habe ich vor zu vergleichen, ob Menschen, die eine kollaborative Strategie verfolgen, die optimal die vorhanden individuellen Aufmerksamkeitsresourcen nutzt, eine höhere Leistung erbringen als Menschen, die eine typischerweise genutzte kollaborative Strategie verfolgen. Zusammenfassend habe ich mit diesen drei Forschungsrichtungen vor ein Model zur Vorhersage von Gruppenvorteilen zu entwickeln und es durch neu gewonnene Erkenntnisse zu erweitern. Die Entwicklung eines solchen Models stellt einen wichtigen Schritt dar, um sowohl das Verständnis von Gruppenvorteilen zu verbessern als auch es zu ermöglichen Gruppenvorteile mit einer höheren Präzision vorherzusagen. Neben diesem theoretischen Nutzen verspricht mein Forschungshaben auch einen praktischen Nutzen zu haben. Menschen im Alltag führen perzeptuelle Aufgaben oft gemeinsam durch. Neu gewonnene Erkenntnisse über Gruppenvorteile in perzeptuellen Aufgaben können helfen Vorhersagen darüber zu machen welche Leistungen Menschen erbringen werden wenn sie räumlich-visuelle Aufgaben gemeinsam durchführen. Außerdem können neue Erkenntnisse helfen mögliche menschliche Fehler zu verhindern und somit die Gefahr von Unfällen verringern.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Kanada
 
 

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