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Funktionell-biomechanische Verfahren der multiparametrischen MRT zur Arthrosefrüherkennung
Antragsteller
Privatdozent Dr. Sven Nebelung
Fachliche Zuordnung
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417508432
Aktuell klinisch verfügbare bildgebende Diagnostika weisen Defizite in der objektiven Evaluation des Gelenkknorpels auf. Eigene Vorarbeiten konnten nachweisen, dass die Darstellung des Gewebes mittels quantitativer MR-Parameter (qMRT) unter Kombination mit biomechanischer Stimulation zur Beurteilung des sich ändernden Gewebezustands herangezogen werden kann. Die sich ergebenden Änderungen des Gewebes (das Response-to-Loading) können mittels klinisch validierter MR-Sequenzen unter Erfassung verschiedener Relaxationsparameter (z.B. T1-, T1ρ-, T2- und T2*-Relaxationscharakteristika, Parameter der Diffusionswichtung, dGEMRIC) ortsaufgelöst quantifiziert werden. Auf diesen Vorarbeiten aufbauend ist Zielsetzung des beantragten Projekts, die biomechanische Stimulation schrittweise in die In-vivo-Situation zu überführen. Auf Basis eines der nativen Konfiguration entsprechenden Kniegelenks und einer prototypischen Apparatur wird zur grundlagenwissenschaftlichen Absicherung eine vollständig MR-kompatible Apparatur konzipiert, mittels derer die MRT-basierte Bildgebung einer einzelnen Knorpelprobe unter Druck-gesteuerter uni-axialer Belastung in situ möglich ist (Kompressionsapparatur-1, KA-1). Nachfolgend wird das Response-to-Loading von rein chondralen humanen Nativknorpelproben unter Heranziehung der o.g. MR-Parameter beurteilt (sowohl gesund als auch degenerativ verändert) und qualitativ sowie quantitativ durch dezidierte Bildverarbeitungsalgorithmen ausgewertet. Gegenstand der zweiten Projektphase ist die Beurteilung des Response-to-Loading innerhalb eines intakten humanen Kadaverkniegelenks. Zu diesem Zweck wird eine analoge, ebenfalls Druck-gesteuerte Kompressionsapparatur konzipiert und gefertigt (Kompressionsapparatur-2, KA-2), die über weiter gefasste Variationsmöglichkeiten der Rahmenparameter (insbesondere hinsichtlich Varus- / Valgus-Stellung) die weitergehende In-situ-Beurteilung des Response-to-Loading des femorotibialen Gelenkknorpels ermöglicht. Nach entsprechender histologischer, biochemischer und biomechanischer Korrelation wird die Konzeption einer MR-basierten Response-to-Loading-Klassifikation vorgenommen und hinsichtlich ihres diagnostischen Wertes in der Arthrosefrüherkennung evaluiert. In der sich anschließenden dritten Projektphase wird eine in vivo-fähige Apparatur zur definierten Druck-gesteuerten Belastung des Kniegelenks unter simultaner MRT-Bildgebung konzipiert und gefertigt (Kompressionsapparatur-3, KA-3), sodass nach entsprechender Validierung der Apparatur die In-vivo-Translation vorgenommen und erste funktionelle MRT-Messungen an Probanden durchgeführt werden können. Unter Integration der quantitativen MR- sowie der o.g. Referenzparameter werden Projekt-begleitend auf der Basis eines bereits implementierten anisotrop-hyperelastischen konstitutiven Knorpelmodells die Anpassungen des Gewebes unter Belastung modelliert und zur Funktionalitätsbeurteilung herangezogen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen