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Selektivität von Zuwanderern nach Westeuropa: Die Bedeutung des Herkunftskontexts

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417512162
 
Zuwanderer unterscheiden sich in vielen Fällen von der im Herkunftsland verbleibenden Bevölkerung und stellen insofern keine Zufallsstichprobe dieser Population dar. Das Forschungsvorhaben widmet sich diesem für die Migrationsforschung bedeutsamen Phänomen der selektiven Migration. Die erste Zielsetzung besteht darin, das Ausmaß der Bildungsselektivität für eine Vielzahl wichtiger Migrantengruppen in einer Reihe von westeuropäischen Zielländern zu beschreiben. Zusätzlich zur Selektivität nach Bildung, welche im Zentrum des Projekts steht, soll es um die Selektivität in den Einstellungen von Zuwanderern gehen. Die zweite Zielsetzung richtet sich auf die theoretische und empirische Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich derartige Selektivitäten auf die Integration von Migranten auswirken. Hierzu werden zentrale Integrationsdimensionen in den Blick genommen: Die kulturelle Integration (im Hinblick auf den Spracherwerb), die strukturelle Integration (im Hinblick auf die Eingliederung in das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt) sowie Aspekte der sozialen und identifikativen Inkorporation (im Hinblick auf interethnische Beziehungen und Einstellungsmuster). Ein zusätzliches methodisches Anliegen besteht darin, optimierte Selektivitätsmessungen zu implementieren. Zu diesem Zweck wird Selektivität – im Gegensatz zur in der Literatur verbreiteten Betrachtung als Gruppenmerkmal – als eine individuelle Charakteristik aufgefasst. Zur Bestimmung der relativen Position wird jedes Individuum in die jeweilige alters- und geschlechtsspezifischen Verteilung des betrachteten Selektivitätsmerkmals in der Herkunftsgesellschaft eingeordnet. Hierüber kann der Tatsache Rechnung getragen werden, dass verschiedene Migrantengruppen nicht per se überwiegend positiv oder negativ selektiert sind, sondern sich typischerweise aus variierenden Anteilen von mehr oder weniger positiv beziehungsweise negativ selektierten Individuen zusammensetzen. Die inzwischen deutlich verbesserte Datenlage ermöglicht die Betrachtung einer größeren Anzahl von Herkunftsgruppen in den wichtigsten Zielländern Europas. Die hierfür erforderliche Aufbereitung und Harmonisierung der unterschiedlichen Datenquellen soll entsprechend dokumentiert und zusammen mit den Skripten, die für Replikationen der zentralen Analysen erforderlich sind, der wissenschaftlichen Gemeinschaft zugänglich gemacht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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