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Bedarfsgerechte Versorgung von Brustkrebspatientinnen mit einer Behinderung (CANDY)

Antragstellerin Dr. Sophie Elisabeth Groß
Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417700226
 
HintergrundMit ansteigender Lebenserwartung in der Allgemeinbevölkerung sowie bei Menschen mit Behinderung geht eine zunehmende Prävalenz altersbedingter Krankheiten wie Krebs einher.Nationale Studien die sich auf die gesundheitliche Versorgung von Krebspatienten mit Behinderung fokussieren sind rar. Internationale Studien untersuchen zumeist, wie Zugänge von Menschen mit Behinderung zu Gesundheitsleistungen verbessert werden können und wie Unterschiede in den Mortalitätsraten zu erklären sind. Viele Fragen wie beispielsweise zu behinderungsspezifischen Barrieren, zu den Informationsbedarfen und kommunikativen Schwierigkeiten bei der Wissensvermittlung bei Menschen mit Behinderung sind noch unbeantwortet, obwohl hier nicht zuletzt infolge der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) nach dem Recht auf ein „Höchstmaß an Gesundheit ohne Diskriminierung aufgrund von Behinderung“ ein dringlicher Handlungsbedarf entstanden ist.Ziel des vorliegenden Projektantrages ist es, erlebte behinderungsspezifische Barrieren, kommunikative Schwierigkeiten und Informationsbedarfe von Brustkrebspatientinnen mit Behinderung zu erheben.MethodeIn einer qualitativen Studie sollen behinderungsspezifische Barrieren, kommunikative Schwierigkeiten und Informationsbedarfe von Brustkrebspatientinnen, mit einer zuvor amtlich festgestellten Behinderung, mittels strukturierten Leitfadeninterviews ermittelt werden. Es sind 30 Interviews mit Patientinnen mit unterschiedlichen Behinderungen, Vorerkrankungen und Bildungsniveaus, etwa 1-2 Monate nach der Operation am primären Mammakarzinom, vorgesehen. Die Patientinnen werden nach der Methode des selektiven Samplings ausgewählt. Die Gespräche werden digital aufgezeichnet, anschließend transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Anhand der geschilderten Erfahrungen sollen behinderungsspezifische Barrieren und Informationsbedarfe abgeleitet werden. Zu erwartende ErgebnisseEs sind unterschiedliche Bedarfe zwischen Brustkrebspatientinnen mit körperlichen, seelischen, geistigen, Sinnes- oder Mehrfachbehinderungen zu erwarten. Die Ergebnisse des beantragten Forschungsprojekts können die behinderungsspezifischen (kommunikativen) Barrieren und Informationsbedarfe von Brustkrebspatientinnen mit Behinderung im Zuge der Vorsorge, Diagnosestellung, bei Entscheidungsprozessen und im Zuge der Therapie und Nachsorge in Deutschland beschreiben.DiskussionDas beantragte Forschungsvorhaben kann zu einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung von Brustkrebspatientinnen mit Behinderung beitragen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen die Gesundheitskompetenz und die Autonomie von Brustkrebspatientinnen mit Behinderung stärken und die Bedarfe von Menschen mit Behinderung in den Fokus der Versorgungsforschung stellen. Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Forderung der UN-BRK, scheint dieses Vorhaben von großer Bedeutung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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