Detailseite
Brustkrebsrezidive in den Niederlanden zwischen 2003 und 2011: Trends und Therapiekonzepte
Antragsteller
Dr. Vinzenz Völkel
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2018 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417891978
Bei Brustkrebs handelt es sich weltweit um die häufigste Tumorerkrankung der weiblichen Bevölkerung. Dank effektiver Behandlungskonzepte steigen die Überlebensraten von Mamma-Karzinom Patientinnen (und Patienten) immer weiter an. Nach einer erfolgreichen Primärtherapie ist die schlimmste Nachricht für Betroffene gewiss das Auftreten eines Rezidivereignisses.Im Rahmen des niederländischen "Influence"-Projekts entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Universität Twente ein Prognosemodell, mithilfe dessen sich die individuelle Rezidivwahrscheinlichkeit einer Patientin oder eines Patienten errechnen lässt. Darin sind jedoch im Rahmen der Primärversorgung angewandte Therapiekonzepte nur rudimentär berücksichtigt. Seit der Jahrtausendwende finden immer neue personalisierte Behandlungsansätze Eingang in den klinischen Alltag. Daraus resultiert eine enorme Vielfalt an möglichen Kombinationen von Patienteneigenschaften und Therapieoptionen. Um herauszufinden, welche davon besonders günstige oder ungünstige Auswirkungen auf die Rezidivhäufigkeit haben, werden neue Auswertetechniken aus dem Bereich der "Big Data"-Analyse, wie beispielsweise selbstlernende Algorithmen, benötigt. Als Grundlage für die geplante Studie aus dem Bereich der medizinischen Versorgungsforschung dient das nationale niederländische Krebsregister. Anders als in Deutschland werden bei unseren Nachbarn alle neu diagnostizierten bösartigen Tumorerkrankungen der gesamten Bevölkerung zentral erfasst. Ausgewertet wird ein repräsentativer Datensatz mit über 63.000 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose eines bösartigen invasiven Mamma-Karzinoms zwischen 2003 und 2011 und einem Beobachtungszeitraum größer als fünf Jahre.Die Analyse sehr großer und repräsentativer Patientenkollektive stellt für Forschungsfelder wie dieses eine wertvolle Ergänzung zu randomisierten klinischen Studien dar, bietet sie doch Erkenntnisgewinn direkt aus dem Behandlungsalltag. Die Ergebnisse der geplanten Studie sollen dazu beitragen, in Zukunft konkrete Empfehlungen für die Primärtherapie abzuleiten und individualisierte Nachsorgekonzepte zu planen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Niederlande
Gastgeberin
Professorin Dr. Sabine Siesling