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Hallesche Pastoren in Pennsylvania, 1743–1825. Eine kritische Quellenedition zu ihrer Amtstätigkeit in Nordamerika

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417949350
 
Die zu publizierenden Bände 3 und 4 sind im Rahmen des DFG-Projekts "Hallesche Pastoren, deutsche Siedler und lutherische Kirchengemeinden in Nordamerika. Kritische Edition und wissenschaftliche Erforschung von Briefen und Amtstagebüchern, 1740–1820" entstanden. Beide Bände enthalten Briefe und andere Amtsdokumente von jeweils zwei verschiedenen Pastoren, und zwar 120 Schreiben aus den Jahren 1744–1763 (Band 3) und 137 Schreiben aus den Jahren 1751–1824 (Band 4). Auszüge aus einigen dieser Dokumente erschienen, editorisch bearbeitet, in der zeitgenössischen Missions- und Erbauungsliteratur. Der größte Teil des Quellenmaterials ist jedoch noch nie veröffentlicht worden. Eine komplett annotierte und kommentierte sowie mit detaillierten Registern ausgestattete Ausgabe in annähernd diplomatisch getreuer Wiedergabe existiert bislang nicht.Die beiden Bände sind in mehrerlei Hinsicht von großem Wert für die Forschung:1.) Ergänzend zu den Reiseberichten in Band 1 und 2 liefern sie eindrückliche Beschreibungen der Bedingungen und Beschwernisse des Reisens vor dem Beginn des Eisenbahn- und Dampfschiffzeitalters. Neben Beobachtungen von Land und Leuten, von Natur und Umwelt veranschaulichen sie, welch sorgfältiger Planung, Absprache und Proviantierung die Entsendung der Pastoren bedurfte und welchen Fährnissen die Prediger auf ihrem Weg nach Amerika ausgesetzt waren.2.) Viele Briefe gewähren aufschlussreiche Einblicke in die Glaubens-, Gefühls- und Gedankenwelt der Verfasser, in ihre Selbstwahrnehmung und in ihren Umgang mit eigenen Schwächen und dem Widerstreit zwischen Glaubensgewissheit und Glaubenszweifeln. 3.) Die Dokumente beschreiben nicht nur die Gemeindearbeit, sondern reflektieren auch die Lebenswirklichkeit Nordamerikas im 18. Jahrhundert und kontrastieren diese mit den völlig andersartigen Verhältnissen in Deutschland.4.) Während Heinrich Melchior Mühlenberg (1711–1787), der erste hallesche Pastor in Pennsylvania, mit Kritik an seinen Kollegen nicht sparte, übten sich seine Amtsbrüder in größerer Zurückhaltung beim Kommentieren von Fehlern und Schwächen anderer Hallenser. Besonders die Pastoren Handschuch und Helmuth zeigen das Bemühen, Erfolge in der Gemeindearbeit oder im Schul- und Bildungswesen zu vermelden. Solche Schilderungen fanden daher bevorzugt Eingang in die Halleschen Nachrichten.5.) Leser, die mit Mühlenbergs Korrespondenz vertraut sind, werden bemerken, dass seine Kollegen in Band 3 und 4 auf eine klare Konturierung der Persönlichkeit dieses führenden halleschen Pastors verzichten. Zwar ist Mühlenberg in ihren Schreiben allgegenwärtig, doch halten sich die Verfasser großenteils mit ihren Ansichten zu seinen Leistungen und seiner Leitungstätigkeit als Hauptorganisator des kirchlichen Luthertums in Nordamerika zurück.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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