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Simulationspatienten in Training und Supervision zur Evaluation psychotherapeutischer Kompetenzen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Privatdozentin Dr. Franziska Kühne; Professor Dr. Florian Weck
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417991996
Psychotherapie gilt als hoch wirksame und anerkannte Methode zur Behandlung vielfältiger psychischer Störungen. Weit weniger gut erforscht sind hingegen Maßnahmen zur Vermittlung effektiver psychotherapeutischer Ansätze und Kompetenzen. Zwei wichtige Strategien zur Kompetenzvermittlung stellen in diesem Zusammenhang Trainingsmaßnahmen und Supervisionen dar. Eine Methode, die bereits in der Medizin international weit verbreitet ist und eine systematische Untersuchung von Trainingsmaßnahmen ermöglicht, sind standardisierte Rollenspiele, in denen Simulationspatienten (trainierte Personen, die ein Störungsbild darstellen) eingesetzt werden. In der Klinischen Psychologie und Psychotherapie hingegen werden standardisierte Rollenspiele bisher kaum genutzt, um Trainingsmaßnahmen und Supervision zu untersuchen, haben jedoch großes Potential, zur Systematisierung der Ausbildungs- und Supervisionsforschung beizutragen. In der ersten Phase des Forschungsvorhabens sollen standardisierte Rollenspiele für den klinisch-psychologischen Bereich adaptiert werden, um die Erfassung psychotherapeutischer Kompetenzen zu ermöglichen. In dieser Phase wird eine Systematik zur Anleitung von Simulationspatienten entwickelt und anschließend validiert. Die erste Phase des Forschungsvorhabens stellt die Basis für die zweite Phase dar, in der in zwei Experimenten standardisierte Rollenspiele zur Evaluation von Trainings- und Supervisionsmaßnahmen angewendet werden. In beiden Experimenten sollen zunächst zentrale Behandlungsansätze vermittelt werden, die im Rahmen der Depressionsbehandlung von Bedeutung sind (kognitive Umstrukturierung und Aktivitätenaufbau). Im ersten Experiment wird eine aktive Trainingsstrategie (Modelllernen) mit einer passiven Trainingsstrategie (Lesen eines Manuals) verglichen. Im zweiten Experiment werden zwei Methoden der Supervision (verbaler Bericht vs. Videoanalyse) miteinander vergleichen. In beiden Experimenten sollen jeweils 68 Masterstudierende der Psychologie randomisiert den Experimental- und Kontrollbedingungen zugeordnet werden. Die Kompetenzerfassung in den standardisierten Rollenspielen erfolgt anhand etablierter Kompetenzskalen auf der Basis von Videoaufnahmen durch zwei unabhängige Rater zu drei Messzeitpunkten (prä-, post- und 3-Monats-Follow-up). Das Forschungsvorhaben soll einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Methoden der Trainingsforschung in der Klinischen Psychologie leisten und Erkenntnisse zu spezifischen Trainings- und Supervisionsmethoden liefern. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen zur Verbesserung der psychotherapeutischen Ausbildung sowie zur effektiven Verbreitung von psychotherapeutischen Behandlungsmethoden beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen