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Übertragungsnetzwerke von Extended-spectrum beta-Laktamase produzierenden-Enterobakteriaceae in Gemeinden und Krankenhäusern im ländlichen sub-Sahara Afrika

Fachliche Zuordnung Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418004466
 
Aktuelle Modelle prognostizieren für den Afrikanischen Kontinent einen massiven Anstieg von antimikrobiellen Resistenzen. In der Region wird für das Jahr 2050 mit jährlich 4,1 Millionen Todesfällen und einer Mortalitätsrate von >10/100.000 im Zusammenhang mit Antibiotikaresistenzen gerechnet. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (beide Hamburg) in Zusammenarbeit mit dem Kumasi Centre for Collaborative Research in Tropical Medicine (Kumasi, Ghana) haben 2016 in einem Krankenhaus im ländlichen Ghana, ein Screening auf Extended-Spectrum Beta-Lactamase (ESBL)-produzierende Bakterien bei Aufnahme und Entlassung eingeführt. Die Studie ist geeignet zuverlässige Daten zur Prävalenz und zur Häufigkeit von nosokomialen Übertragungen dieser multiresistenten Erreger zu erhalten. Zusätzlich wurden im Krankenhauseinzugsgebiet Familien, deren Tierkontakte und deren Nachbarn auf ESBL-produzierende Bakterien getestet, mit dem Ziel, Informationen zur Prävalenz außerhalb des Krankenhauses zu erhalten. Aufbauend auf diesem Surveillance Projekt (bereits finanziert), ist nun geplant das Genom sowie die relevanten Plasmide aller ESBL-produzierenden Isolate aus dem Krankenhaus (n=749) und aus den Familien (n=251) zu sequenzieren. Durch die Genom/Plasmid-Vergleiche können Transmissionsnetzwerke innerhalb und außerhalb des Krankenhauses dargestellt werden, sowie eine mögliche Ausbreitung von nosokomialen Erregern außerhalb des Krankenhauses aufgezeigt werden. Die gewonnenen Daten bilden die Grundlage zur Modellierung der Ausbreitung von multiresistenten Pathogenen im ländlichen Sub-Sahara Afrika. Gleichzeitig kann der Effekt von Interventionen modelliert werden, um geeignete Maßnahmen zur Reduzierung von antimikrobiellen Resistenzen zu ergreifen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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