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Analyse der Entwicklungsverläufe selbstregulativer Lernprozesse in akademischen Übergangsphasen (EnSeLa)

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418362367
 
Selbstreguliertes Lernen (SRL) beeinflusst die Qualität akademischer Ergebnisse in allen Altersbereichen und stellt daher eine wichtige Kompetenz für lebenslanges Lernen dar (Wirth & Leutner, 2008). Gerade im Bereich akademischer Übergangsphasen wird SRL eine große Relevanz zugeschrieben, um den Umgang mit abnehmender externaler Regulation erfolgreich meistern zu können (Obergriesser & Stoeger, 2016). Vor allem die Wechsel von Grundschule zu weiterführender Schule und von Sekundarstufe zu Hochschule stellen kritische akademische Übergangsphasen dar, die neben erhöhter Autonomie mit Stress einhergehen können (z.B. Sontag, Stoeger & Harder, 2012). Bisher liegen wenig Forschungsergebnisse zu diesen Übergangsphasen und ihren Auswirkungen auf das Lernverhalten vor, aktuelle Studien deuten aber auf einen „transition jump“ hin, da neue Lernumgebungen die Anpassung und Nutzung von SRL-Strategien zu fördern scheinen (Coertjens, Donche, De Maeyer, val Daal & van Petegem, 2017). Auch aus entwicklungspsychologischer Perspektive stellen die beiden Übergangsphasen einen kritischen Zeitraum dar, da in beiden Phasen Entwicklungen in den exekutiven Funktionen (EF) von statten gehen (De Luca et al., 2003). Verschiedene Autoren empfehlen die Untersuchung des Entwicklungsverlaufs von SRL aus einer entwicklungspsychologischen Perspektive und betonen in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit längsschnittlicher Analysen (Hoyle & Dent, 2018). Perry, Hutchinson, Yee und Määttä (2018) weisen darauf hin, dass die Untersuchung der EF-Entwicklung hier eine Vorbildrolle einnimmt und wichtige Erkenntnisse für die SRL-Forschung liefern kann, da EF die Entwicklung von SRL-Fähigkeiten unterstützen. Um diese Analysen vornehmen zu können, ist es allerdings von hoher Relevanz, veränderungssensitive Instrumente zur Erfassung von SRL zu nutzen, die zu verschiedenen Erhebungszeitpunkten für die Messung derselben Konstrukte vergleichbar eingesetzt werden können. Gerade bei jungen Schülern sind Selbstberichte in ihrer Validität stark eingeschränkt (Artelt, 2000) und sollten durch handlungsnähere Instrumente ersetzt oder ergänzt werden. Zusammengefasst zielt das im vorliegenden Antrag beschriebene Projekt daher (1) auf die längsschnittliche Untersuchung der SRL-Entwicklung in kritischen akademischen Übergangsphasen (Grundschule – Sekundarstufe I, Sekundarstufe II – Hochschule) ab, da die Anforderungen an SRL im Verlauf der Beschulung kontinuierlich zunehmen und im Übergang von weniger zu stärker autonomen Lernumgebungen am drastischsten sein sollten (Obergriesser & Stoeger, 2016). Um eine entwicklungspsychologische Perspektive einzunehmen, soll (2) der Einfluss zentraler EF auf die SRL-Entwicklung untersucht werden, da auch dies Implikationen für zukünftige Interventionen verspricht. Um die Veränderungen im SRL über den längsschnittlichen Verlauf valide abbilden zu können, stellt (3) die Entwicklung veränderungssensitiver SRL-Instrumente ein weiteres Projektziel dar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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