Deutungmuster von Arbeitslosigkeit im generationellen Wandel
Empirische Sozialforschung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt "Deutungsmuster von Arbeitslosigkeit im generationellen Wandel" hatte zum Ziel, intergenerationelle Unterschiede bei der Wahrnehmung und Beurteilung von Arbeitslosigkeit sowie von Arbeitslosen zu untersuchen. Im Fokus des Forschungsprojektes stand somit die Frage, ob sich Beobachtungen aus dem vorangegangenen Projekt über intergenerationelle Unterschiede bei den Deutungsmustern von Arbeitslosigkeit auf einer breiteren empirischen Basis substanzieren lassen und wie sie weiter ausgearbeitet und differenziert werden können. Sollten solche Unterschiede bei der Wahrnehmung von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosen zwischen Personen unterschiedlichen Alters nachweisbar sein, war weiter zu überlegen, ob es sich nicht eher um Alters- als um Generationenunterschiede handelt. Aufgrund des methodischen Zugangs war es erforderlich, sich dieser Frage interpretativ anzunähern. Zu diesem Zweck wurde zusätzlich zum deutungsmusteranalytischen auch ein biographischer Zugang gewählt und Erwerbsbiographien und Deutungen zu Arbeitslosigkeit auf plausibilisierende Zusammenhänge hin untersucht. Es konnten so generationenspezifische Erfahrungen rekonstruiert werden, die zeigen, dass ältere Befragte auf Basis eigener biographischer Erfahrungen "Massenarbeitslosigkeit" oft auf strukturelle (ökonomische) Faktoren zurückführen. Für jüngere Befragte stellt dagegen eine hohe Kompetitivität auf dem Arbeitsmarkt einen Normalzustand dar, der nicht hinterfragt wird. Arbeitslosigkeit wird recht "umstandslos" individualisiert. (Damit wurden die im Antrag formulierten Annahmen im Kern bestätigt.)
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Deutungsmuster von Arbeitslosigkeit im Wandel der Zeit. In: Paula-Irene Villa (Hrsg.): Polarisierte Welten. Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bielefeld 2022.
Spreen, Dominik; Ullrich, Carsten G.; Vukoman, Marina & Rottgardt, Nils
