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Sozialdaten als Quellen der Zeitgeschichte. Erstellung eines Rahmenkonzepts für eine Forschungsdateninfrastruktur in der zeithistorischen Forschung

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418958624
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Arbeitsgruppe des Projekts „Sozialdaten als Quellen der Zeitgeschichte“ hat im Bewilligungszeitraum eine umfassende Bestandsanalyse vorgelegt, die Datenbestände und deren Nutzungspotenzial, Auswertungs- und Dokumentationspraktiken, Datenschutz, Rechtseigentum und Nutzungsbedingungen, Ausbildungs- und Schulungsangeboten sowie dem Aspekt der internationalen Vernetzung umfasst. Die Ergebnisse flossen in eine Open Access-veröffentlichte Bedarfsanalyse ein, die Folgendes festhielt: Die Sozialdaten-Analyse stellt für zeithistorisch Forschende eine wesentliche Bürde dar, weil fehlende Kompetenzen in der data literacy, methodische Unsicherheiten, ethischrechtliche Unklarheiten und fehlende karriererelevante (Publikations-)Anreize die Arbeit erschweren. Zudem ist ein Mangel an internationaler Vernetzung festzustellen. In vier thematisch differenzierten Workshops wurden die wichtigsten dieser Aspekte vertieft und durch die Hinzuziehung von Experten der jeweils involvierten benachbarten Communities – Archivare, Juristen, Datenkuratoren, Oral Historians, Sozialwissenschaftler, Digital Historians – an einer stärkeren Vernetzung des Feldes gearbeitet. Der erste Workshop widmete sich dem Datenschutz, Rechtsvorgaben und Ethik; der zweite der Geschichtsschreibung von Wohneigentum und Sozialräumen anhand von Sozialdaten; der dritte dem internationalen Dialog über Datenkuration und –auswertung, insbesondere mit Kollegen aus dem britischen, Schweizer, Luxemburgischen und osteuropäischen Raum. Der vierte und letzte Workshop diente der Diskussion eines von der Arbeitsgruppe auf der Grundlage der vorangegangenen Arbeiten erstellten Positionspapiers mit stake holders im Feld, zu denen insbesondere Akteure von NFDI 4-memory, der Leibniz-Gemeinschaft, des Historiker*innenverbands und der Archive gehören. Über die im Projektantrag geplanten Maßnahmen hinaus hat die Projektgruppe Zusätzliches geleistet, um nachhaltig in die Fachcommunity zu wirken: erstens ein auf dem Historikertag 2021 gehaltenes Panel zum Thema; zweitens ein im September 2022 bei der Fachzeitschrift Geschichte und Gesellschaft erschienenes Themenheft mit einer programmatischen Einleitung und exemplarischen Beiträgen, die die Herausforderungen und den Mehrwert der zeithistorischen Analyse von Sozialdaten diskutieren. Notwendige Abweichungen von der ursprünglichen Projektplanung ergaben sich durch die Covid-19-Pandemie. Nur der zweite Workshop musste virtuell abgehalten werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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