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Die geophysikalische Temagami Anomalie in Ontario (Kanada): Geologische Ursache und Beziehung zum 1.85 Ga Sudbury Impakt Ereignis

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 418960271
 
Ziel dieses Projektes ist es, letztlich eine geologische Erklärung für eine der größten bisher ungeklärten magnetischen Anomalien in Nordamerika, der Temagami geophysikalischen Anomalie in Ontario, Kanada, zu liefern. Die Anomalie ist von herausragendem wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Interesse, da sie direkt an den 1,85 Ga Sudbury Komplex angrenzt - die zweitgrößte Impaktstruktur der Erde und, dank der weit verbreiteten Ni-Cu-PGE-Sulfidmineralisation, einer der reichsten Bergbaudistrikte der Welt. Die Temagami Anomalie spiegelt die magnetische Anomalie des Sudbury Komplexes in Form, Größe und Intensität wider. Der Mangel an Aufschlüssen und bis vor kurzem an Bohrungen verhinderte bislang eine plausible geologische Erklärung, und eine genetische Verbindung zum Sudbury Komplex blieb reine Spekulation. Erste petrologische Untersuchungen durch den Antragsteller und den geplanten Projektwissenschaftler (Doktoranden) über die erste tiefe Bohrung in das Zentrum der Temagami Anomalie ergaben, dass in 2 km Tiefe dioritische Gesteine vorhanden sind, die Ähnlichkeiten mit den sogenannten „offset dykes“ in und um den Sudbury Komplex aufweisen. Dies eröffnet die Möglichkeit einer genetischen Beziehung zum Sudbury Impaktereignis. Sollte sich diese als richtig erweisen, würden damit völlig neue Perspektive für unser Verständnis über den Sudbury Komplex und sein Explorationspotenzial eröffnet werden. Das Hauptziel dieses Projektes ist es daher, eine solche genetische Verbindung zu testen und eine geologische Erklärung für die geophysikalische Anomalie zu liefern, indem neue Daten zur Petrologie, Alterationsgeschichte, Geochemie, Isotopenzusammensetzung und Geochronologie aus Bohrkern- und Oberflächenproben aus dem Gebiet der Temagami Anomalie mit verfügbaren Daten über den Sudbury Komplex und andere Gesteine in der weiteren Region verglichen werden. Dazu gehören lagige mafische und ultramafische Intrusionen, mafische Gangscharen, Karbonatit-Stöcke und sedimentäre Eisenformationen, die alle in der Region vorkommen und mögliche Kandidaten für die beobachtete magnetische Anomalie sein könnten. Unsere vorläufigen Beobachtungen ergaben auch weit verbreitete hydrothermale Alteration und Breckziierung, deren Ursprung und deren Beziehung zur magnetischen Anomalie unklar sind. Ein weiteres Ziel des Projektes wird es daher sein, diese Alteration zu charakterisieren und ihre Bedeutung für die Ursache der Temagami Anomalie, die Entstehung der Sudbury Struktur, und die Metallogenese des Gebietes zu ergründen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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