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Sein oder nicht sein? Der Zusammenhang sprachlicher Negation mit nicht-sprachlicher Kognition

Antragstellerin Dr. Carolin Dudschig
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 419433647
 
Trotz einer wachsenden Zahl von Studien, die die Negation als linguistischen Operator untersuchen, sind wesentliche Fragen zur Negationsverarbeitung immer noch ungelöst. Dieses Projekt adressiert zwei übergreifende Forschungsfragen. Erstens die Frage nach der Kontinuität menschlicher Kognition. Zweitens die Frage nach der Rolle sensomotorischer Prozesse beim Verstehen von komplexen sprachlichen Operatoren – speziell der Negation. Somit wird dieses Projekt im Idealfall einen Beitrag zur Klärung zweier zentraler Forschungsfragen innerhalb der kognitiven Psychologie leisten; nämlich die Frage nach der Gültigkeit der aktuellen Sprachverstehensmodelle und der damit verbundenen allgemeinen Frage nach der Ähnlichkeit zwischen sprachlichen und nicht-sprachlichen Verarbeitungsmechanismen. Diese Fragen werden durch drei untergeordnete Forschungsfragen untersucht, die darauf abzielen, die Mechanismen der Negationsverarbeitung zu beleuchten: (A) Nicht-linguistische Mechanismen: Fällt die Negationsintegration auf Mechanismen zurück, die aus anderen Arten der Informationsverarbeitung bekannt sind, die typischerweise nicht als sprachliche Kernprozesse angesehen werden? Spezifisch soll hier untersucht werden, inwiefern die in der experimentellen Psychologie gut untersuchten Mechanismen (z. B. Inhibition, Kontrolle) während der Negationsverarbeitung herangezogen werden. (B) Grundlegende Negation: Hat der Negationsoperator allein einen Einfluss auf die Informationsverarbeitung und welcher Natur ist dieser? (C) Prä-linguistische Relikte: Aktiviert die Negationsverarbeitung spezifische Aspekte von Verhaltensrelikten, die möglicherweise aus präverbalen Handlungen des Negierens resultieren (z. B. spezifische Verhaltenstendenzen oder Gesichtsausdrücke)? Insgesamt wird erwartet, dass das Projekt Antworten auf die Frage nach den Mechanismen der Negationsintegration geben wird und dadurch einen signifikanten Beitrag zu den oben erwähnten zentralen Forschungsfragen in der Kognitionspsychologie liefert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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