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Antrag für Publikationskosten für das geisteswissenschaftliche Buch Source of Life. Revitalisation Rites and Bon Shamans in Bhutan and the Eastern Himalayas.

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420065581
 
Langjährige politisch bedingte Einschränkungen des Forschungszugangs zur östlichen Himalayaregion und den Rändern des Tibetischen Plateaus zwischen Bhutan und dem Südwesten Chinas bedeuten, dass viele dieser Hochlandgesellschaften der Wissenschaft bis heute am wenigsten bekannt sind. Die Monographie "Source of Life" beinhaltet drei neue Untersuchungen dieser Hochlandgesellschaften, die auf der ersten, grundlegenden, offiziell genehmigten, ethnographischen Langzeit-Studie in Ost-Bhutan und im westlichen Arunachal Pradesh (Indien) basiert. Die neuen Forschungsergebnisse des Buches belegen bislang unbekannte, transhimalayaische, kulturelle und ahnengeschichtliche Verbindungen zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in der Region. Band I enthält die erste umfassende, ethnographische Dokumentation von gemeinsamen, ost-himalayischen Praktiken und Perspektiven innerhalb eines größeren Gebiets. Der Fokus liegt auf einem subregionalen Ahnenkult genannt bon evident in dem Gebiet zwischen Ost-Bhutan und dem äußersten Westen Arunachal Pradeshs, der der Revitalisierung, Fruchtbarkeit und Fortpflanzung gilt und von Schamanen (bonpo) geleitet wird. Auf das Studium dieser rituellen Praktiken aufbauend folgt das zweite Forschungsergebnis: eine kritische, neue Darstellung möglicher Beziehungen zwischen bon-identifizierten, kulturellen Phänomenen und Schamanen. Bon und Schamanen gehören zu den ältesten, bekannten, kulturellen Mustern in der Region und stellen daher wichtige Bezugspunkte in den Diskussionen über Hochlandgesellschaften zwischen West-Nepal und Südwest-China sowie des angrenzenden Tibetischen Plateaus dar. Dennoch werden in der vorhandenen Literatur jegliche Verbindungen zwischen beiden Phänomenen nur oberflächlich bzw. kontrovers diskutiert. Source of Life liefert hier einen neuen Forschungsansatz, der bon und Schamanen als stärker miteinander verflochtene Phänomene und ihre jeweiligen Beziehungen zur organisierten, tibetischen Bon Religion als anders geartete enthüllt, als dies bisher dargestellt wurde. Die ersten beiden Beiträge des Buches untermauern den dritten: die Erforschung neuer Hypothesen über ethnolinguistische Identitäten und die Vorgeschichte von Sprechern bestimmter linguistischer Zweige innerhalb des tibetisch-burmesischen Phylum. Band II führt somit zum ersten Mal dichte empirische Belege an für das gemeinsame Erbe der Vorfahren der Völker Ostbhutans und vom angrenzenden, westlichen Arunachal Pradesh, die ostbodische Sprachen sprechen, und weiteren Bevölkerungsgruppen, die heute als Qiang und Naxi bekannt sind und etwa 900 km östlich von ihnen in China leben. Dieser Forschungsbefund entspricht einer neu aufkommenden Hypothese über die prähistorische Besiedlung der Region und belegt, dass das südöstliche Tibetische P8lateau und seine Ränder einst eine weitaus größere, prähistorische Siedlungszone für Sprecher der qiangischen Sprachen war.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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