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Das Kräftespiel von Land und Arbeit in den Transformationsprozessen afrikanischer Volkswirtschaften

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420443680
 
Das Kräftespiel von Land und Arbeit in der afrikanischen Landwirtschaft ist einem rasanten Wandel unterworfen. Ein wachsender Anteil von mittelgroßen landwirtschaftlichen Betrieben im Besitz von städtischen Haushalten ändert grundlegend die Landverteilung und führt zu erhöhter Landverdichtung und der Verdrängung von Kleinbauern. Zunehmende Arbeitsmöglichkeiten abseits der landwirtschaftlichen Betriebe führen zu einer Abwanderung von Arbeitern aus der Landwirtschaft und zu höheren Löhnen auf ländlichen Arbeitsmärkten. Beide Entwicklungen werden angetrieben durch die Transformation von Agrar- und Lebensmittelmärkten, da Urbanisierung und eine wachsende Mittelschicht zu einer steigenden Nachfrage nach vielfältigeren und verarbeiteten Nahrungsmitteln führen. Gleichzeitig verharren Landproduktivität und landwirtschaftliche Erträge auf einem extrem niedrigen Niveau im Vergleich zu anderen Entwicklungsregionen. Bislang ist jedoch der Einfluss der gegenseitigen Wechselwirkungen zwischen steigenden landwirtschaftlichen Betriebsgrößen und Arbeitsmöglichkeiten abseits der Landwirtschaft auf landwirtschaftliche Produktivität in Afrika nicht untersucht worden. Dementsprechend bleibt die sozial relevante Frage, unter welchen Bedingungen eine volkswirtschaftliche Transformation, die durch große landwirtschaftliche Betriebe und Industrie- und Dienstleistungssektoren getrieben wird, ein erfolgreicher Entwicklungspfad für afrikanische Länder sein kann oder ob die gegenwärtigen Dynamiken von Land und Arbeit durch Verdrängung von Kleinbauern und steigende Armut zu einer stagnierenden Volkswirtschaft führen, unbeantwortet. Das Forschungsprojekt "Das Kräftespiel von Land und Arbeit in den Transformationsprozessen afrikanischer Volkswirtschaften (LANDYN)" soll diese Frage beantworten, indem gleichzeitig untersucht wird, wie steigende landwirtschaftliche Betriebsgrößen und Arbeitsmöglichkeiten abseits der Landwirtschaft sowohl landwirtschaftliche Produktivität auf mikroökonomischer Ebene als auch die Einkommensverteilung und Multiplikatoren auf makroökonomischer Ebene beeinflussen. LANDYN wird zunächst landwirtschaftliche Produktivität auf mikroökonomischer Ebene in Ghana, Tansania und Malawi empirisch untersuchen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in ein allgemeines Gleichgewichtsmodell integriert, um unter Berücksichtigung makroökonomischer Rückkopplungseffekte zukünftige Transformationspfade in Afrika zu bewerten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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