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Konsum- und Portfolioentscheidungen sowie Bewertungstheorie mit Präferenzen für Sozialen Status

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420492791
 
Relative Leistungsvergleiche (engl. Benchmarking) findet man in allen Lebensbereichen. Ausgehend von diesen Beobachtungen sollen im vorliegenden Projekt die Effekte von sozialer Interaktion auf die finanziellen Entscheidungen von Individuen und die Preisbildung auf Wertpapiermärkten untersucht werden. Die verwendeteNutzenspezifikation trägt den oben beschriebenen Phänomenen Rechnung. Solche Präferenzen für sozialen Status lassen sich durch empirische Studien motivieren, die zeigen, dass ökonomische Akteure nicht nur aus der absoluten Höhe ihres Konsums und/oder ihres Vermögens Nutzen ziehen, sondern sich auch besser fühlen, wenn beide relativ höher sind als die Vergleichswerte von Menschen aus ihrem Umfeld. Formal führt eine solche realistische Modellierung von finanziellen Entscheidungsproblemen zu komplizierten spieltheoretischen Problemen.Unser Projekt liefert wichtige Beiträge zu zwei zentralen Bereichen der Finanzwirtschaft, Konsum-und Portfolioentscheidungen sowie gleichgewichtige Bewertungstheorie. Im ersten Fall untersuchen wir, wie sich finanzielle Entscheidungen von Individuen ändern, wenn relative Bewertungsmaßstäbe angelegt werden. Soziale Präferenzen generieren zusätzlich Nachfragen nach Finanztiteln im Vergleich zu Standardmodellen. Eine mögliche Anwendung unseres Modellrahmens stellt die Performancemessung von aktiv gemanagten Investmentfonds dar. Diese kann bzgl. passiver Benchmarks erfolgen (z.B. Aktienindex) oder man vergleicht einen Fond mit Fonds, die in die gleiche Anlageklasse investieren. Wir sind nun daran interessiert, wie relative Vergleiche die Portfolioentscheidungen von Fondsmanagern beeinflussen und ggf. verzerren. Insbesondere soll untersucht werden, wie sich eine solche Performancemessung in Finanzkrisen auswirkt. Dies ist von eminenter Wichtigkeit, weil Verzerrungen der Wertpapiernachfrage Krisen verstärken können. Der zweite Aspekt unseres Projektes ist die Erforschung des Effektes von sozialen Präferenzen auf Wertpapierpreise im Gleichgewicht. Deshalb analysieren wir eine Ökonomie im Gleichgewicht, die durch Markträumungsbedingungen charakterisiert ist. Unter der Annahme, dass die Akteure in dieser Ökonomie Präferenzen für sozialen Status haben, bestimmen wir die gleichgewichtige Aktienrendite, Aktienvolatilität, den risikolosen Zins und den Marktpreis des Risikos. Unser Ziel liegt hierbei darin zu untersuchen, ob bestimmte Phänomene auf Kapitalmärkten (z.B. Equity Premium Puzzle oder Excess Volatility Puzzle) durch soziale Präferenzen erklärt werden können. Hierbei handelt es sich um zentrale Forschungsfragen im Bereich "Bewertung im Gleichgewicht" (engl. Asset Pricing). Außerdem sind wir in der Lage, gesamtwirtschaftliche Benchmarks mikroökonomisch zu fundieren. Weiterhin entsteht in unserem Modellrahmen die Abhängigkeit von erwarteten Renditen von ökonomischen Zustandsvariablen ("Return Predictability") endogen, und wir sind in der Lage die empirisch beobachtbaren Muster an unser Modell zu kalibrieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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