Detailseite
Projekt Druckansicht

Analyse von schistosomiziden Komponente(n) im Serum von Mäusen als Entwicklungsbasis für neue Medikamente

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420534230
 
Schistosomiasis, eine parasitäre Erkrankung, die durch Blutegel verursacht wird, bleibt die wichtigste vernachlässigte Tropenkrankheit (NTD) trotz breit angelegter Eliminierungsprogramme, die derzeit von der Wirksamkeit eines einzelnen Medikaments, nämlich Praziquantel, abhängen. Derzeit werden mehr als 250 Millionen infizierten Menschen, die vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten leben, gezählt und hohe Reinfektionsraten sowie aufkommende Arzneimittelresistenzen machen neue Behandlungsansätze dringend erforderlich. Das etablierte murine Infektionsmodell wurde in verschiedenen Arbeitsgruppen zur Untersuchung der Immunbiologie der Erkrankung erfolgreich eingesetzt. Interessanterweise entwickelt sich jedoch ein großer Teil der eindringenden Zerkarien (Schwimmlarven) (>80%) bei Mäusen nicht zu erwachsenen Würmern, wobei die Ursache dafür noch unklar ist. Daher wird derzeit der Einsatz dieses Modells zur Erprobung neuer Impfstoffe oder Anthelminthika in Frage gestellt. Voruntersuchungen in unserem neu entwickelten, zellfreien in-vitro-Kultursystem zur Erzeugung von Schistosoma mansoni Entwicklungsstadien bis hin zu juvenilen Würmern haben gezeigt, dass fraktioniertes Mausserum nahezu alle Lebenszyklusstadien des Parasiten, die beim Menschen vorkommen, schnell und effizient abtötet. Ziel des vorliegenden Projektes ist es daher, diese löslichen, wirtsspezifischen Moleküle und ihre Wirkungsweise zu identifizieren. Forschungsplattformen wie Proteomik, Biochemie und Biotechnologie werden eingesetzt, um neue therapeutische Interventionen gegen diese verheerende parasitäre Infektionserkrankung zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung