Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Rolle von Interleukin-3 in der autoimmunen Myokarditis

Antragstellerin Dr. Henrike Janssen
Fachliche Zuordnung Anästhesiologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420580046
 
Myokarditis ist die häufigste Ursache für Herzversagen bei jungen Männern unter 40 Jahren. In Europa und Nordamerika ist Myokarditis zu einem großen Anteil auf eine Infektion mit Coxsackievirus B3 zurückzuführen. Die Hälfte der Infektionen heilen innerhalb weniger Wochen aus, aber bis zu 30% der Patienten leiden später an einer chronischen dilatativen Herzinsuffizienz. Der Goldstandard der schwierigen Diagnosestellung ist die endomyokardiale Biopsie. Wenn kein Virus nachgewiesen werden kann, aber Zeichen einer chronischen Inflammation bestehen, muss die Diagnose autoimmune Myokarditis berücksichtigt werden. Die Therapieoptionen sind limitiert und dienen v.a. der Symptomkontrolle der Herzinsuffizienz. Immunmodulatorische und immunsuppressive Therapien sind Gegenstand der aktuellen Forschung. Bisherige Untersuchungen zur Pathophysiologie lassen eine zentrale Rolle von T-Lymphozyten und insbesondere von CD4+ T-Lymphozyten vermuten. Eine autoimmune Myokarditis entsteht, z.B. durch mögliche gleiche Epitope zwischen Virus und myokardialen Proteinen. Der virale Schaden an Kardiomyozyten kann aber auch zur Freilegung von Autoantigenen führen. Die Rolle von Interleukin-3, insbesondere der Einfluss auf die mögliche T-Lymphozyten vermittelte Inflammationsreaktion, ist bisher nicht untersucht. Vorläufige Daten des Labors von Professor Swirski zeigen weniger inflammatorische Zellen, insbesondere weniger Leukozyten, im Myokard von Interleukin-3 knockout Mäusen nach induzierter Myokarditis im Vergleich zum entsprechenden Wildtypen. In endomyokardialen Biopsien von Patienten mit Myokarditis konnte eine höhere Expression von Interleukin-3 im Vergleich zu gesundem Myokard nachgewiesen werden. Mit dem beschriebenen Projektantrag möchte ich untersuchen inwiefern die Abwesenheit von Interleukin-3 das inflammatorische Profil von leukozytären Subpopulationen in einem murinen Modell der Myokarditis beeinflusst. Zudem werde ich die Quelle von Interleukin-3, in Bezug auf Organ und Leukozytenpopulation untersuchen. Abschließend soll die systemische Blockierung von Interleukin-3 im Mausmodell Aufschlüsse über eine mögliche innovative Therapieoption der Myokarditis geben.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung