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Neurobehaviorale Mechanismen zielgerichteter instrumenteller Kontrolle

Antragstellerin Dr. Nuria Doñamayor Alonso
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421174179
 
Instrumentelles Verhalten wird sowohl durch zielgerichtete, als auch habituelle Prozesse gesteuert. Im Gegensatz zu habituellem Verhalten ist zielgerichtetes Verhalten durch seine Sensitivität gegenüber Veränderungen im aktuellen Wert der Verhaltenskonsequenz und in der kausalen Beziehung zwischen Verhalten und Konsequenz gekennzeichnet. Während zahlreiche Studien die Sensitivität gegenüber Wertänderungen der Konsequenz untersucht haben, wurde der zweite Aspekt zielgerichteter Kontrolle bisher selten neurowissenschaftlich erforscht. Daher werden die in diesem Antrag beschriebenen Studien das neuronale Netzwerk umfassend charakterisieren, welches eine flexible Anpassung an Veränderungen sowohl des aktuellen Wertes der Konsequenz als auch der kausalen Verhaltens-Konsequenz-Beziehung ermöglicht. Dies wird in einer großen Stichprobe gesunder Versuchspersonen multimodal mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie und der transkraniellen Magnetstimulation erfolgen. Die transiente Hemmung präfrontaler und parietaler Zielregionen mittels transkranieller Magnetstimulation wird dazu beitragen, über die bildgebenden Methoden hinaus die spezifischen Funktionen dieser Areale in den unterschiedlichen Aspekten zielgerichteter vs. habitueller Kontrolle zu untersuchen. Das Projekt wird zudem computationale Modellierung nutzen, um die Formalisierung von habituellem und zielgerichtetem Verhalten als modell-freie bzw. modell-basierte Kontrolle zu ermöglichen. Computationale und klassische Maße werden in Verbindung gesetzt, um ihre Konstruktvalidität zu evaluieren und die aktuelle Debatte über den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Operationalisierungen instrumentellen Verhaltens zu adressieren. Impulsive und kompulsive Verhaltensweisen werden mit einem gestörten Gleichgewicht zwischen zielgerichteter und habitueller Kontrolle in Zusammenhang gebracht, und Impulsivität-Kompulsivität stellt eines der möglichen dimensionalen Modelle der Psychopathologie dar. Indem gesunde Probanden mit extremen Trait-Profilen untersucht werden, wird dieses Projekt dazu beitragen, die spezifischen und gemeinsamen Auswirkungen von Impulsivität und Kompulsivität auf instrumentelles Verhalten zu ermitteln. Die Ergebnisse dieses Projekts werden daher nicht nur vielfältige Aspekte des instrumentellen Verhaltens bei gesunden Probanden umfassend beschreiben, sondern auch klinische Modelle, die für das Verständnis neuropsychiatrischer Störungen von zentraler Bedeutung sind, beeinflussen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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