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Curating the Feed: Interdisziplinäre Perspektiven auf digitale Bilderfeeds und ihre Curatorial Assemblages
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Christoph Bareither; Professor Dr. Benno Stein; Professorin Dr. Sabine Wirth
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Theater- und Medienwissenschaften
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421299207
Im Mittelpunkt des Projekts stehen digitale Bilderfeeds und ihre Curatorial Assemblages. Wir fragen, wie emergente soziotechnische Netzwerke aus digitalen Praktiken, Interfaces und Algorithmen die Bilderfeeds auf Social Media-Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok oder Pinterest ko-kuratieren. Wie werden digitale Bilderfeeds designed? Wie sind sie eingebettet in Interfaces und media environments? Wie werden sie algorithmisch kontrolliert? Und wie prägen sie die alltäglichen Lebenswelten zahlloser Social Media-User*innen? Das Projekt schließt an das bereits laufende SPP-Projekt „Curating Digital Images“ an, stellt sich zugleich aber völlig neuen Herausforderungen, die ein starkes interdisziplinäres Forschungsdesign erfordern. Deshalb vereint das Projekt 1) Digitale Anthropologie (PI Christoph Bareither) mit 2) Medienwissenschaft und Interface Studies (PI Sabine Wirth) und 3) Computer Science sowie Natural Language Processing (PI Benno Stein). Die drei Zugänge analysieren verschiedene Facetten der Curatorial Assemblages von digitalen Bilderfeeds. Digitale Anthropologie setzt auf digitale Ethnografie (teilnehmende Beobachtung, Interviews, Medientagebücher), um die Mensch-Technik-Beziehungen rund um diese Feeds zu beforschen. Dieser Bereich fokussiert auf eine junge Generation von User*innen, die alltägliche Expert*innen für das Kuratieren von Feeds sind, und beleuchtet die Relevanz dieser Feeds für individuelle Lebenswelten. Medienwissenschaft und Interface Studies bieten dagegen Zugänge für die historische und medientheoretische Kontextualisierung von Bilderfeeds an, und fragen danach, welche Rolle Interfaces, ihre Design-Strategien und Affordanzen für die Formierung von Curatorial Assemblages spielen. Medieninformatik und Natural Language Processing beleuchten drittens, wie Algorithmen und ihre Programmierer*innen die Feeds kuratieren; zugleich fragen wir, wie algorithmische Interventionen die Einseitigkeit von Social Media kritisch reflektieren und einen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung diverserer Bilderfeeds leisten können.Erweitert wird unser interdisziplinäres Forschungsdesign durch Zusammenarbeit mit weiteren Projektgruppen aus dem SPP sowie eine internationale Vorlesungsreihe. Durch unser interdisziplinäres und mehrdimensionales Forschungsdesign kann unser Projekt zu allen drei Hauptzielen des SPP beitragen: 1) Indem es die integrale Verbindung zwischen digitalen Bildern, Social Media und Bilderfeeds anerkennt und die Rolle dieser Feeds in vernetzten Gesellschaften untersucht, trägt das Projekt signifikant zur Analyse des Phänomens des digitalen Bildes bei; 2) Indem es digitale Bilderfeeds und ihre Curatorial Assemblages konzeptualisiert, liefert es neue Bausteine für eine interdisziplinäre Theorie des digitalen Bildes; 3) Durch algorithmische Interventionen legt es konzeptuelle Grundlagen für zukünftige technologische Innovationen und bezieht dadurch die praktische Seite des digitalen Bildes effektiv mit ein.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2172:
Das digitale Bild