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Zwei Bestattungsensembles der Spätzeit aus Theben im Berliner Ägyptischen Museum (ÄM 3–6 und 50–54)

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421345808
 
Bei den beiden für das Vorhaben ausgewählten Bestattungsensembles handelt es sich um die zwei bzw. drei Särge einschließlich der darin befindlichen Mumien und Kanopenkästen der Tairkap (ÄM 3–6) und des Paestjenfi (ÄM 50 [verloren], 51–54). Sie gelangten bereits 1824 mit der Sammlung Minutoli aus Theben nach Berlin, wurden aber bis heute weder hinreichend dokumentiert, noch wissenschaftlich erschlossen. Entsprechend selten und unvollständig sind ihre Erwähnungen in der Fachliteratur. Auch zu anderen Särgen oder Sargensembles der Spätzeit (25.–26. Dynastie) fehlen eingehende Einzeluntersuchungen bislang, während entsprechende Arbeiten zu Exemplaren anderer Epochen den Gewinn derartiger Untersuchungen eindrucksvoll belegen. Die Dekoration der Särge und hier insbesondere die umfangreichen Beschriftungen weisen mehrere Eigenheiten auf, die zum einen die von John Taylor und Jonathan Elias erarbeiteten Typologien der Särge des 1. Jts. v. u. Zt. weiter verfeinern und zum anderen aufschlussreiche Parallelen zu anderen Textträgern (Papyri und Grabwände) aufweisen. Auch die kleinen Kanopenkästen sind ungewöhnlich. Das Projekt versteht sich ausdrücklich als eine für beide Seiten ertragreiche Kooperation mit dem Berliner Ägyptischen Museum.Die wesentlichen Ziele und Arbeitsschritte sind deshalb:1) Eine vollständige hochauflösende fotografische Dokumentation einschließlich einer 3D-Rekonstruktion der beiden Ensembles. Die Durchführung der hierfür notwendigen Arbeiten werden qualifizierte Mitarbeiter des eScience Centers der Universität Tübingen übernehmen.2) Die inhaltliche Erschließung und Auswertung der Dekoration. Diese wird sich neben der kommentierten Übersetzung aller Texte der historischen Einordnung der Objekte und ihrer Dekorationselemente unter diachronen (Überlieferung, Medientransfer) und synchronen (Vergleich mit etwa zeitgleichen Särgen für Mitglieder der thebanischen Priesterschaft) widmen.3) Eine mehrkanalige Vermittlung der Ergebnisse an verschiedene Zielgruppen. Neben einer monographischen Publikation als zunächst sichtbarstem Ergebnis sollen die wesentlichen Erkenntnisse auch den 3D-Modellen beigegeben werden, so dass sie sich leicht in verschiedene Formen der musealen Präsentation überführen lassen. Die langfristige Speicherung der Daten durch das eScience Center soll eine nachhaltige Verwendbarkeit der gesamten Dokumentation auch für künftige Studien und mediale Umsetzungen sicherstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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