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Mutationen im Zapfenopsin-Gencluster als Ursache der Blauzapfenmonochromasie und der X-gekoppelten Zapfendystrophie: Anwendung von zielgerichteter Nanopore Long-Read Sequenzierung und Aufklärung der Diversität des Genclusters bei Patienten und Probanden mit der c.607T>C;p.(Cys203Arg)-Mutation
Antragsteller
Professor Dr. Bernd Wissinger
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Augenheilkunde
Augenheilkunde
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421408388
Mutationen im OPN1LW/OPN1MW-Gencluster, welches die Gene für die Photopigmente in den Rot- und Grünzapfen in der menschlichen Netzhaut enthält, sind die Ursache für die Blauzapfenmonochromasie (BCM) und andere seltene X-chromosomal vererbte Formen von Zapfenfunktions-Störungen, denen eine reduzierte Sehschärfe, Farbsehschwäche und Blendempfindlichkeit gemeinsam sind. In diesem Projekt soll – anknüpfend an Vorarbeiten und Ergebnisse aus einer vorherigen Förderung zu dieser Thematik – die neue Technik der gezielten Long-Read Nanopore-Sequenzierung weiter verbessert und angewendet werden, um bislang ungelöste strukturelle Mutationen und die Abfolge der einzelnen Genkopien sowie der Mutationsprofil bei Patienten mit komplexen OPN1LW/OPN1LM-Genclustern zu untersuchen. Damit soll insbesondere auch die bislang existierende Lücke bei der genetischen Untersuchung solcher Patienten geschlossen werden. Darüber hinaus soll in diesem Projekt die überraschende strukturelle Vielfalt des OPN1LW/OPN1MW-Genclusters untersucht werden, bei welchem eine spezifische Punktmutation (c.607T>C;p.(Cys203Arg)) vorliegt. Diese Punktmutation findet man bei ca. 45% aller BCM-Patienten in der Tübinger Patientenkohorte. Mit letzteren Untersuchungen sollen konkurrierende Hypothesen zu den molekularen Mechanismen, die der strukturellen Diversität und der Dynamik im Umbau des Genclusters zugrunde liegen, geprüft werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen