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Die Rolle von NKG2D-Liganden bei der Aktivierung der spezifischen Immunantwort auf das humane Cytomegalovirus

Fachliche Zuordnung Immunologie
Virologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398367752
 
Empfänger von soliden Organtransplantaten mit unzureichender T-Zell-Immunität gegen HCMV haben ein hohes Risiko unter Immunsuppression das Virus zu reaktivieren und lebensbedrohliche Komplikationen zu entwickeln. Wir prüfen hier die Hypothese, dass die HCMV-spezifische Immunantwort (NK und CD8+ T Zellen) durch die virale Expression von NKG2D-Liganden (NKG2D-L) verstärkt werden kann. Das aktuell effektivste Virus, TB40-ULBP2, welches in infizierten Zellen ULBP2 überexpimiert, wird hierfür mit den bereits verfügbaren ULBP1-, MICA-, MICB-exprimierenden Virusvarianten hinsichtlich der Aktivierung von NK Zellen und zytotoxischen T Zellen (CTL) und der Fähigkeit dieser Immunzellen, die Virusausbreitung am wirksamsten zu begrenzen, verglichen. Die zugrundeliegenden Mechanismen werden durch die Messung von Aktivierungs- und Degranulationsmarkern sowie der Sekretion von Zytokinen bestimmt. Darüber hinaus werden wir TCR-transgene Jurkat Tripel-Reporterzelllinien verwenden, die nach Aktivierung der Transkriptionsfaktoren NFAT, NF-kB oder AP-1 Fluorochrome exprimieren, um TCR- und kostimulatorische Signale zu identifizieren, die durch die verschiedenen NKG2D-L-induzierten HCMV-spezifischen T-Zell-Antworten vermittelt werden. Durch Kokultur von infizierten Fibroblasten mit PBMC aus HCMV-seropositiven Personen werden die Auswirkungen der NKG2D-vermittelten Signale auf T-Zell-Subpopulationen, die sich hinsichtlich DNAM-1-, TIGIT- und CD96-Expression unterscheiden, durch phänotypische Charakterisierung sowie auf ihre Aktivierung und Expansion untersucht. Hierzu werden wir aktivierte HCMV-spezifische CTL (z.B. HLA-A*02/NLV-spezifisch) über die Kombination von Einzelzell-mRNA- (scRNA-seq), CITE-seq und T-Zell-Rezeptor-Sequenzierung (TCR-seq) präzise charakterisieren. Basierend auf unseren aktuellen Arbeiten zu gewebeständigen Gedächtnis-T-Zellen (tissue-resident memory TRM) in der Lunge werden wir HCMV-spezifische T-Zellen charakterisieren, die aus explantiertem Lungengewebe von Patienten mit terminalem Lungenversagen isoliert wurden. TRM-CTL, die für HLA-A*02/NLV (oder andere Peptide) spezifisch sind, werden über Multimere isoliert und durch Phänotypisierung sowie scRNA-seq, TCR-seq und CITE-seq charakterisiert. Diese TRM-CTL werden mit NKG2D-L-exprimierenden Mutanten kokultiviert, ihre DNAM-1-, TIGIT- und PD-1-Subsets analysiert und mit HCMV-spezifischen zirkulierenden T-Zellen verglichen. Anhand dieser Vergleiche wollen wir die optimalen Bedingungen für die Entwicklung von TRM-verwandten, langlebigen CTL definieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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