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Glokalisierung des digitalen Bildes: Ethik, Bildhandeln und innovative Methoden
Antragstellerin
Dr. Evelyn Runge
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421462167
„Glokalisierung des digitalen Bildes: Ethik, Bildhandeln und Innovative Methoden“ baut auf meinem Forschungsprojekt „Hinter dem Digitalen Bild. Fotografien auf Community-Plattformen und Twitter als Repositorien für maschinelles Lernen und journalistische Publikationen“ aus Phase I des DFG-Schwerpunktprogramms „Das digitale Bild“ auf. Es erweitert meine Forschung des digitalen Foto-Sharings hin zu inkorporierten Praktiken von Ethik und Bildhandeln im digitalen Fotojournalismus sowie zur Entwicklung innovativer digitaler visueller Methoden zwischen Theorie und Praxis, insbesondere visueller (Auto-) Ethnografie. Ich verfolge zwei Teilprojekte:a) Ethik und Bildhandeln – Die Glokalisierung des digitalen Bildes: Ziel ist es, Ethik und Bildhandeln digitaler Fotos (global/universal) sowie die Erfahrungen der Fotograf*innen (lokal/partikular) zu untersuchen. Der Begriff Glokalisierung bezieht sich auf zeitgleiche globale und lokale Entwicklungen des digitalen Bildes. Das Projekt schöpft aus der Akteur-Medien-Theorie und Theorien des „civil contract of (digital) photography“ (Azoulay). Es untersucht inkorporierte („embodied“) Praktiken der Ethik und des Bildhandelns von Fotojournalist*innen, Fotokollektiven und Community-Archiven in der digitalen Fotografie an der Schnittstelle von Fotojournalismus und Aktivismus, digitalen Archiven und Community-/Citizen-Beteiligungen.b) Entwicklung innovativer Methoden: Visuelle (Auto-)Ethnografie: Theorie und Praxis verbindend entwickelt dieses Teilprojekt digitale visuelle Forschungsmethoden weiter. Um Ethik und Bildhandeln differenzierter untersuchen zu können, werden Interviews mit Fotoexpert*innen – wie etwa Fotojournalist*innen trianguliert durch selbst-reflexive fotografische Praxis. Das Potenzial der digitalen visuellen (Auto-)Ethnografie als qualitative Forschungsmethode liegt in der intensiven Verwobenheit der Fotograf*innen, ihrer Wahrnehmung, der Heterogenität des jeweiligen Umfelds und ihrer reflexiven Positionalität.Das digitale Bild als Teil visueller Forschungsmethoden ist zugleich Forschungswerkzeug, Forschungsmethode und Forschungsobjekt. Inkorporierte Praktiken der Ethik und des Bildhandelns können beim Porträtieren gefährdeter Menschen bedeutsam sein, weshalb ‚sharing‘ im Sinne von Teilhabe integral ist. Das digitale Bild wird mobil aufgezeichnet und gespeichert – etwa in der Digitalkamera. Sie ist eine der Technologien, die Sarah Pink als „commodities of discourse“ bezeichnet (Pink 2007). Ethik und Bildhandeln zirkulieren durch digitale Fotos und ihre vielfältige digitale Übermittlung, etwa über Fotoagenturen, persönliche Websites, Messenger-Dienste, Fotowettbewerbe, Mikroblogging-Dienste, Intermediäre, traditionelle Medien usw.). Mein DFG-Projekt nutzt multidimensionale, digitale Methoden wie Image Scraping, Leitfadeninterviews mit Fotojournalist*innen (remote und persönlich), sowie Feldforschung in der visuellen (Auto-) Ethnografie durch die Teilnahme an Workshops mit Fotojournalist*innen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2172:
Das digitale Bild