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FNA3 Präzisionsmedizin - Ein integriertes vielschichtiges Programm zur Verbesserung des Managments von Speicheldrüsenkarzinomen

Antragstellerin Dr. Julia Thierauf
Fachliche Zuordnung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Pathologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 421845881
 
Die schnelle, akkurate Diagnose von Tumoren spielt aufgrund ihrer klinischen und ökonomischen Relevanz eine zentrale Rolle in der Onkologie. Die Diagnose von Speicheldrüsenkarzinomen (SGM) stellt aufgrund der histologischen Vielseitigkeit eine besondere Herausforderung dar. Feinnadelaspirationszytologie (FNA) ist häufig die erste verfügbare Probe und das vielseitige Spektrum an Speicheldrüsenmalignomen verursacht häufig Schwierigkeiten bei der zytopathologischen Einordnung; Diagnose „nicht aussagekräftig“ resultiert in klinischer Unsicherheit. Allerdings wurden bislang nicht die Resultate von next-generation sequencing (NGS)-Testung in den diagnostischen Pfad der FNA integriert und die Ergebnisse einer molekulargenetischen Untersuchung beeinflussten nicht die chirurgische Planung. Ein essentieller Teil dieses Projektes ist Optimierung der Sensitivität von FNA mittels NGS, um Tumor-spezifische Mutationen in verschiedenen Entitäten von Speicheldrüsenmalignomen frühzeitig zu identifizieren. Aus diesem Grunde glauben wir, dass sich durch die Optimierung von FNA mittels NGS Daten die Zeit bis zur definitiven Therapie des Patienten verkürzen lässt, dass unser optimierter Test eine onkologisch sinnvolle Einschritt-Chirurgie ermöglicht und zusätzliche Kosten und Operationen entfallen. Ein zweiter essentieller Teil des Projektes konzentriert sich auf die Analyse Zell-freier DNA (cfDNA) und deren Untersuchung mittels eines speziell entwickelten NGS-panels. Durch die Untersuchung von cfDNA aus Patientenblut versprechen wir uns die Validierung einer minimal-invasiven Methode zum Monitoring dieser Patienten und der rechtzeitigen Erkennung von Rezidiven oder Tumorprogress. Außerdem möchten wir mit dieser Methode die molekulargenetische Heterogenität der Mutationslandschaft über die Zeit abbilden und weitere Zielstrukturen in SGM zum Zeitpunkt des Rezidives identifizieren. Im Moment existieren keine kurativen Ansätze im Falle eines Rezidivs und Patienten werden häufig mit Systemtherapien behandelt, welche eine hohe Rate an Therapieversagen zeigen. Des weiteren existieren aktuell keine validen Tumormodelle für Speicheldrüsenkarzinome, welche die Charakterisierung des Tumors in Kultur sowie eine präklinische Sensitivitäts-Testung zuließen. Aus diesem Grund entwickelten wir ein präklinisches Co-Kultur Modell (OTC) für SGM. Dieses Modell erlaubt uns aktuell die mehrwöchige Kultivierung von Tumorgewebe und die Sensitivitätstestung mittels zielgerichteter Therapie in einem präklinischen Setting. Dieses Modell soll es uns im dritten Teil des Projektes ermöglichen, im Falle eines Tumorrezidivs die gewonnenen Daten aus NGS translational umzusetzen und gegen die identifizierten Mutationen gerichtete Therapien in unserem OTC Modell zu testen und so ein Therapieansprechen vorhersagen zu können. Die drei Pfade des Projektes sollen mittels innovativer Technologien dazu beitragen, ein verbessertes Management und Überleben für Patienten mit SGM zu generieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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