Detailseite
Projekt Druckansicht

ELSE – Eine ökologische Längsschnitt-Studie zu Episodic Foresight im Alltag: Entwicklung, Einflussfaktoren und Folgen im Vorschulalter

Antragstellerin Dr. Babett Voigt
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 422475230
 
Bereits im Vorschulalter können sich Kinder Ereignisse der persönlichen Zukunft vorstellen (Episodic Foresight). Bisher wissen wir jedoch nur wenig über die Phänomenologie und den Inhalt dieser Vorstellungen im Alltagsleben von Vorschulkindern (z.B. Detailliertheit, antizipierter Affekt). Diese haben sich in der Erwachsenenforschung aber als kritisch erwiesen, um den Einfluss von Episodic Foresight auf Verhalten, Emotionen und mentale Gesundheit zu verstehen. Das übergreifende Ziel des beantragten ELSE-Projektes ist es daher die Phänomenologie und den Inhalt episodischer Zukunftsvorstellungen im Alltagsleben von Vorschulkindern zu untersuchen. Dabei soll überprüft werden, wie sich diese im kritischen Zeitfenster zwischen 4 und 5 Jahren entwickeln, welche Faktoren sie beeinflussen und welche Folgen sich für das Verhalten, das affektive Erleben und die mentale Gesundheit ergeben. Dafür werden Eltern zu den im Alltag geäußerten episodischen Zukunftsvorstellungen ihrer Kinder dreimal täglich über einen Zeitraum von sieben Tagen befragt, wenn die Kinder 4 und 5 Jahre alt sind. In Studie 1 untersuchen wir, wie sich Phänomenologie und Inhalt alltäglicher episodischer Zukunftsvorstellungen zwischen 4 und 5 Jahren längsschnittlich verändern. In Studie 2 überprüfen wir, ob Persönlichkeitseigenschaften (Verhaltenshemmung, Neurotizismus, Offenheit für Erfahrungen) und familiäre Kontextbedingungen (Familienorganisation und -flexibilität) 4-jähriger Kinder die Phänomenologie und den Inhalt ein Jahr später längsschnittlich vorhersagen. Studie 3 testet, ob die Phänomenologie und der Inhalt alltäglicher episodischer Zukunftsvorstellungen im Alter von 4 Jahren die mentale Gesundheit mit 5 Jahren längsschnittlich vorhersagen. In Experiment 1 erforschen wir, ob ein täglicher neutraler visueller Hinweis zu häufigeren und detaillierteren episodischen Zukunftsvorstellungen 4-jähriger Kinder im Alltag führt und damit das zukunftsorientierte Verhalten der Kinder in Bezug auf das Ereignis steigert. In Experiment 2 erforschen wir, ob ein alltagsnaher positiver visueller Hinweis zu positiveren episodischen Zukunftsvorstellungen 4-jähriger Kinder im Alltag führt und damit den positiven Affekt und das Annährungsverhalten der Kinder in Bezug auf das Ereignis steigert. Außerdem soll ein laufendes Projekt zu Ende geführt werden, das sich durch die pandemie-bezogenen Einschränkungen verzögert hat und bereits wichtige Vorarbeiten für das beantragte ELSE-Projekt leistete. Insgesamt wird das ELSE-Projekt neben grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen zur Entwicklung von episodischen Zukunftsvorstellungen auch erste Erkenntnisse über den Zusammenhang zur mentalen Gesundheit von Vorschulkindern erbringen. Darüber hinaus wird es Hinweise liefern, wie man episodische Zukunftsvorstellungen im Alltag von Vorschulkindern beeinflussen kann, um die mentale Gesundheit zu fördern. 
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung