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Funktion der Plastidären UMP Kinase, PUMPKIN, in der Verknüpfung des Primären Pyrimidinmetabolismus mit der Stabilisierung Intronhaltiger RNAs
Antragsteller
Privatdozent Dr. Jörg Meurer
Fachliche Zuordnung
Pflanzenphysiologie
Genetik und Genomik der Pflanzen
Genetik und Genomik der Pflanzen
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 422702898
Wir untersuchen die Funktionen von PUMPKIN, der einzigen plastidären UMP-Kinase, in der Wahrnehmung und/oder Veränderung des Pyrimidinpools sowie der Steuerung posttranskriptioneller Prozesse. PUMPKIN bildet homomultimere, RNA enthaltene, bis zu Megadalton große RNase-resistente Komplexe. Einige andere Komplexe enthalten möglicherweise keine RNA. Erstaunlicherweise ist PUMPKIN spezifisch mit einigen plastidären Intron-RNAs in vivo assoziiert, wie es plastidäre RIP-Seq-Analysen gezeigt haben. PUMPKIN bindet das Intron von petB direkt, spezifisch und mit hoher Affinität in vitro und deckt dabei wahrscheinlich ansonsten Endonuklease-sensitive Schnittstellen ab. Null-Allele und Knockdowns von PUMPKIN sind photoautotroph lebensfähig, aber deutlich im Wachstum und der plastidären Translation betroffen. RNA-Seq- und RNA-Gel-Blot-Analysen haben gezeigt, dass in pumpkin Mutanten bekannte PEP-Transkripte erniedrigt und NEP-Transkripte erhöht sind. Letzteres könnte bedeuten, dass das UTP-Angebot generell nicht limitierend ist. Wir werden untersuchen, inwieweit die katalytische Aufgabe von PUMPKIN durch eine Funktion in der Wahrnehmung des Uracilnukleotidpools und des RNA-Metabolismus partiell ersetzt wurde. Jedoch ist PUMPKIN in vitro und in vivo enzymatisch aktiv und katalysiert die ATP-abhängige Umsetzung von UMP zu UDP mit Charakteristiken, die typisch für eubakterielle UMP-Kinasen sind. Wir wollen untersuchen, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen das Fehlen der enzymatischen oder der RNA-bindenden Eigenschaft von PUMPKIN zum Phänotyp beitragen. Somit zerlegen wir die individuellen Funktionen von PUMPKIN als UMP-Kinase im Pyrimidinstoffwechsel und als moonlighting RNA-bindendes Protein in posttranskriptionellen Prozessen. Der Einfluss der Ziel-RNAs auf die enzymatische Eigenschaften von PUMPKIN und die Rolle der Nukleotide bei der RNA-Bindung wird ebenso untersucht. Die genetische Komplementation von pumpkin mit einer eubakteriellen UMP-Kinase, die wahrscheinlich nicht befähigt ist, die Ziel-RNAs zu binden, sowie mit rekombinanten Formen von PUMPKIN, die keine oder reduzierte enzymatische Aktivitäten und keine RNA-Bindung aufweisen, sind dienlich, beide Funktionen individuell zu untersuchen. Die Konsequenzen der pumpkin Mutation auf veränderte Uracilnukleotid-abhängige Produktionen von Metaboliten wird quantitativ mittels Massenspektrometrie untersucht. Interaktionspartner und die präzisen Zielsequenzen werden identifiziert sowie der PUMPKIN-Komplex strukturell ausgelöst. Der Beitrag einer weiteren, bisher nicht charakterisierten, eubakteriellen UMP-Kinase (NUMPKIN) zum zellulären Metabolismus wird ebenso untersucht. Wahrscheinlich ist NUMPKIN im Zellkern lokalisiert und hat ebenso eine moonlighting Funktion übernommen. Unsere Daten werden hervorheben, in welchem Umfang die UMP-Kinasen als integrative Sensoren dienen, die die plastidäre und/oder nukleäre Genexpression mit Änderungen des Uracilnukleotid-Pools verknüpfen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen