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Akademische Redefreiheit im universitären Bildungsraum. Praktiken und Formen ihrer öffentlichen Legitimation und Limitation

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 422761980
 
Seit einigen Jahren findet eine beachtliche (internationale) Diskussion um die Einschränkung der Redefreiheit an Hochschulen statt. Es werden darunter sehr unterschiedliche Entwicklungen und Phänomene gefasst: u.a. die Verhinderung oder Ausladung von umstrittenen Vorträgen, die Einrichtung von Sprachregelungen und Verhaltenskodizes oder auch die so genannten trigger warnings – das sind Warnhinweise seitens Dozent_Innen zur Etablierung eines 'geschützten' Raums in universitären Lehrveranstaltungen. Nach zahlreichen Fällen, die medienöffentlich Beachtung gefunden haben, sehen sich die Hochschulen in Deutschland zunehmend gefordert, auf diese Entwicklungen zu reagieren bzw. sich zu diesen zu positionieren.Dieses Projekt macht es sich zur Aufgabe, den Grad der Regelung von akademischer Redefreiheit an Universitäten in Deutschland zu erforschen. Über eine Bestandsaufnahme hinaus untersucht das Projekt, über welche Strategien und Formen die akademische Redefreiheit bzw. deren Einschränkung an Universitäten autorisiert wird: Welche Legitimationspraktiken kommen z.B. im Kontext einer diskriminierungsfreien Sprache zum Einsatz? Wie positionieren sich Universitäten zum gegenwärtigen Wandel politischer Kultur? Der analytische (und bildungstheoretisch ausgerichtete) Fokus liegt auf den Diskursivierungen von "Öffentlichkeit" und "universitärer Bildung". Empirischer Gegenstand der Analyse sind zum einen Stellungnahmen, Leitbilder, Erklärungen etc. von Hochschulleitungen bzw. Universitäten, welche auf die institutionellen Rahmenbedingungen akademischer Rede verweisen. Letztere werden, ebenso wie Interviews mit Hochschulleitungen und der organisierten Studierendenschaft, methodisch durch eine diskursanalytische Autorisierungsforschung erschlossen. Dabei finden insbesondere die institutionellen Transformationen im Kontext neuer universitärer Leitungsmodelle, Formen der Pädagogisierung wie auch der Krise von wissenschaftlicher Autorität Berücksichtigung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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